Die LBBW-Immobilien will die ihr gehörenden Gebäude an der unteren Königstraße bis 2026/27 umbauen. An dem Konzept entzündet sich Kritik. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Umbaupläne der LBBW an der unteren Königstraße werden konkreter. Sowohl im Gemeinderat als auch in der Stuttgarter Architektenschaft stößt das Konzept aber auch auf Vorbehalte.

Die Konkretisierung des Bauvorhabens der LBBW-Immobilien an der Königstraße 1 bis 3 stößt bei Stadträten und Architekten auf ein geteiltes Echo. Die eigens gegründete Schlossgartenbau-AG, eine Tochter der LBBW-Immobilien, will entgegen der ursprünglichen Pläne für einen Abriss und Neubau der LBBW-eigenen Immobilien die Gebäude nun im Bestand umbauen und revitalisieren. Unter anderem soll die Theaterpassage zum Schlossgarten hin geöffnet werden.

 

LBBW: Entscheidung für Umbau spart Tausende Tonnen CO2 ein

Mit der Entscheidung gegen einen Abriss und der Wiederverwertung der Bausubstanz würden 45 000 Tonnen Kohlendioxid eingespart, betonte der Geschäftsführer der LBBW-Immobilien, Hakan Schmitzer, am Dienstag im Ausschuss für Stadtentwicklung. Zudem ist geplant, ein Diskussionsforum für Architekten und Ingenieure mit dem Arbeitstitel „Zentrum für Baukultur“ in der Königstraße 3 unterzubringen. Dies entspreche der Forderung des Gemeinderats nach einer integrierten kulturellen Nutzung an dieser Stelle. Auch der frühere Präsident der Architektenkammer, Wolfgang Riehle, Vorsitzender einer vom Projektträger ins Leben gerufenen Baukommission, lobte die Pläne des Eigentümers: So ist etwa an der Königstraße 1 C künftig ein frei stehendes Gebäude mit einem zum Schlossgarten hin abgeflachten begrünten und begehbaren Schrägdach vorgesehen.

Für die Neugestaltung des Bereichs rund um das Hotel am Schlossgarten ist ein interner Architektenwettbewerb vorgesehen, den Rest bearbeitet der Bauträger in Eigenregie. Weil für das Projekt kein neues Baurecht geschaffen wurde, greift in diesem Fall auch das Stuttgarter Innenentwicklungsmodell nicht, das zwingend einen 20-prozentigen Wohnanteil festschreibt.

Stadträte bemängeln fehlenden Wettbewerb und fehlende Wohnungen

An den fehlenden Wohnungen und der Tatsache, dass es keinen offenen städtebaulichen Wettbewerb für das Gesamtprojekt gibt, entzündete sich bei den Stadträten, aber auch unter den Architekten im Städtebauausschuss heftige Kritik. Sprecher von Grünen, SPD und Linksbündnis mahnten eine Belebung des Quartiers etwa durch Wohnungen und eine ausgewogene Nutzungsmischung an. Bisher sind in den Gebäuden vor allem Büros sowie Einzelhandel und Gastronomie vorgesehen. Vor allem Hannes Rockenbauch (Linksbündnis) warf dem Bauherrn vor, die Umgestaltung des Marstall-Areals sei rein auf Kommerzialisierung ausgerichtet. Sein Fraktionskollege Luigi Pantisano bemängelt, dass es keinen offenen städtebaulichen Wettbewerb gebe, „obwohl Herr Riehle in seiner früheren Funktion immer auf solche Wettbewerbe gedrängt hat“. Auch Deborah Köngeter von der Fraktionsgemeinschaft Puls plädierte für einen Wohnanteil und für eine Beteiligung der Stadt an den Planungen. CDU, FDP und Freie Wähler dagegen lobten die Vorstellungen der Schlossgartenbau-AG. „Geben Sie Gas“, sagte CDU-Fraktionschef Alexander Kotz. Und Michael Schrade (Freie Wähler) befand: „Der Wille des Bauherrn hat Priorität.“

Baubürgermeister Pätzold (Grüne) kontert Kritik an den Plänen

Auch Baubürgermeister Peter Pätzold (Grüne) konterte die Kritik. Der Gemeinderat sei sich vor zwei Jahren zunächst nicht einig über die städtebauliche Zielsetzung gewesen, als die LBBW noch ihre Neubaupläne verfolgt und vorgestellt habe. „Sie hätten dort am liebsten ein zweites Opernhaus – also eine reine Mononutzung – gehabt“, erinnerte er Rockenbauch an dessen früheres Petitum im Zusammenspiel mit dem Verein Aufbruch Stuttgart. Immerhin: Das Thema Wohnen will die LBBW noch nicht ganz ad acta legen. „Wir haben das für die Gebäude 1 A und 1 B auf dem Schirm“, so Riehle. Der Zeitplan für den Umbau ist ehrgeizig: Das Gebäude 1 C will der Bauherr bis Mitte 2026 fertig haben, den Hotelbereich ebenfalls. 1 A und B sollen bis Ende 2027 folgen.

LBBW: Entscheidung für Umbau spart Tausende Tonnen CO2 ein

Mit der Entscheidung gegen einen Abriss und der Wiederverwertung der Bausubstanz würden 45 000 Tonnen Kohlendioxid eingespart, betonte der Geschäftsführer der LBBW-Immobilien, Hakan Schmitzer, am Dienstag im Ausschuss für Stadtentwicklung. Zudem ist geplant, ein Diskussionsforum für Architekten und Ingenieure mit dem Arbeitstitel „Zentrum für Baukultur“ in der Königstraße 3 unterzubringen. Dies entspreche der Forderung des Gemeinderats nach einer integrierten kulturellen Nutzung an dieser Stelle. Auch der frühere Präsident der Architektenkammer, Wolfgang Riehle, Vorsitzender einer vom Projektträger ins Leben gerufenen Baukommission, lobte die Pläne des Eigentümers: So ist etwa an der Königstraße 1 C künftig ein frei stehendes Gebäude mit einem zum Schlossgarten hin abgeflachten begrünten und begehbaren Schrägdach vorgesehen.

Für die Neugestaltung des Bereichs rund um das Hotel am Schlossgarten ist ein interner Architektenwettbewerb vorgesehen, den Rest bearbeitet der Bauträger in Eigenregie. Weil für das Projekt kein neues Baurecht geschaffen wurde, greift in diesem Fall auch das Stuttgarter Innenentwicklungsmodell nicht, das zwingend einen 20-prozentigen Wohnanteil festschreibt.

Stadträte bemängeln fehlenden Wettbewerb und fehlende Wohnungen

An den fehlenden Wohnungen und der Tatsache, dass es keinen offenen städtebaulichen Wettbewerb für das Gesamtprojekt gibt, entzündete sich bei den Stadträten, aber auch unter den Architekten im Städtebauausschuss heftige Kritik. Sprecher von Grünen, SPD und Linksbündnis mahnten eine Belebung des Quartiers etwa durch Wohnungen und eine ausgewogene Nutzungsmischung an. Bisher sind in den Gebäuden vor allem Büros sowie Einzelhandel und Gastronomie vorgesehen. Vor allem Hannes Rockenbauch (Linksbündnis) warf dem Bauherrn vor, die Umgestaltung des Marstall-Areals sei rein auf Kommerzialisierung ausgerichtet. Sein Fraktionskollege Luigi Pantisano bemängelt, dass es keinen offenen städtebaulichen Wettbewerb gebe, „obwohl Herr Riehle in seiner früheren Funktion immer auf solche Wettbewerbe gedrängt hat“. Auch Deborah Köngeter von der Fraktionsgemeinschaft Puls plädierte für einen Wohnanteil und für eine Beteiligung der Stadt an den Planungen. CDU, FDP und Freie Wähler dagegen lobten die Vorstellungen der Schlossgartenbau-AG. „Geben Sie Gas“, sagte CDU-Fraktionschef Alexander Kotz. Und Michael Schrade (Freie Wähler) befand: „Der Wille des Bauherrn hat Priorität.“

Baubürgermeister Pätzold (Grüne) kontert Kritik an den Plänen

Auch Baubürgermeister Peter Pätzold (Grüne) konterte die Kritik. Der Gemeinderat sei sich vor zwei Jahren zunächst nicht einig über die städtebauliche Zielsetzung gewesen, als die LBBW noch ihre Neubaupläne verfolgt und vorgestellt habe. „Sie hätten dort am liebsten ein zweites Opernhaus – also eine reine Mononutzung – gehabt“, erinnerte er Rockenbauch an dessen früheres Petitum im Zusammenspiel mit dem Verein Aufbruch Stuttgart. Immerhin: Das Thema Wohnen will die LBBW noch nicht ganz ad acta legen. „Wir haben das für die Gebäude 1 A und 1 B auf dem Schirm“, so Riehle. Der Zeitplan für den Umbau ist ehrgeizig: Das Gebäude 1 C will der Bauherr bis Mitte 2026 fertig haben, den Hotelbereich ebenfalls. 1 A und B sollen bis Ende 2027 folgen.