Der Akademiegarten vor dem Neuen Schloss soll nach dem Willen der Rathausspitze nicht bebaut werden. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Im Herbst soll der lange angekündigte städtebauliche Wettbewerb für die Verkehrsschneise B 14 starten. Jetzt hat die Stadt die Rahmenbedingungen abgesteckt. Die Vorgaben, die am Dienstag im Technikausschuss vorgestellt werden, dürften nicht jedem gefallen.

Stuttgart - Immer wieder haben verschiedene Fraktionen im Gemeinderat – vor allem die SPD – darauf gedrängt, dass die Rathausspitze endlich Vorgaben für den geplanten Wettbewerb für die B 14 macht, damit das Verfahren wie angekündigt im Herbst diesen Jahres starten kann. Am kommenden Dienstag ist es soweit: Im Technikausschuss des Gemeinderats werden die Eckpunkte und Rahmenbedingungen für das Wettbewerbsverfahren vorgestellt. Nicht allen Fraktionen und Beteiligten dürfte das Papier gefallen.

Der Wettbewerb soll sich auf den Straßenabschnitt zwischen dem Marienplatz und dem Schwanenplatztunnel beziehen, einschließlich der Planie bis zum Kunstmuseum. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich der öffentliche Raum zwischen den Gebäudefassaden attraktiver gestalten lässt. Parallel laufende städtebauliche Planungen wie etwa die Sanierung der Oper oder die Neubebauung des LBBW-Areals Königstraße 1 bis 3 sind nicht Gegenstand des Verfahrens. Der Wettbewerb soll in zwei Stufen vonstatten gehen. Zunächst gibt es einen städtebaulichen Ideenwettbewerb, der dann in die Erarbeitung von Machbarkeitsstudien münden soll. Die Stadt plant, Arbeitsgemeinschaften aus Stadtplanern, Architekten, Landschafts- und Verkehrsplanern zur Teilnahme aufzufordern. Darunter sind auch jene Büros, die bei einem Workshop des Vereins „Aufbruch Stuttgart“ Anfang 2019 Überlegungen für eine Umgestaltung der Kulturmeile zwischen Charlottenplatz und Gebhard-Müller-Platz erarbeitet hatten.

Die Rathausspitze will den Akademiegarten nicht antasten

Die Aufgabenstellung: Die trennende Wirkung der Bundesstraße soll beseitigt werden. Als Grundlage gilt dabei der Aktionsplan „Nachhaltig mobil“, der das Ziel hat, den Autoverkehr im Talkessel um 20 Prozent zu reduzieren. Geprüft werden soll auch, ob etwa der Tunnel unter der Planie entfallen kann und wie man Stuttgart zu einer echten Fahrradstadt entwickeln kann. Besonderes Gewicht legt die Stadt auf das Thema Klimaschutz und Stadtklima. Die klare Vorgabe: „Eingriffe in die Grünflächen, wie den Akademiegarten“ sind zu vermeiden.“ Letzteres dürfte weder der SPD noch dem Verein Aufbruch Stuttgart gefallen. Beide hatten in der Vergangenheit immer wieder eine Bebauung der Grünfläche vor dem Neuen Schloss – etwa als Standort für ein Konzerthaus oder eine Interimsoper - ins Gespräch gebracht. Die Diskussion im Ausschuss verspricht spannend zu werden.