Das geht gut zusammen: WLAN-Empfang in den Bücherreihen der Stadtbibliothek Foto: Lichtgut/Verena Ecker

Einfach so in die Stadtbibliothek gehen und stundenlang im WLAN surfen funktioniert am Mailänder Platz nicht. Etwas länger geht es nebenan im Milaneo. Doch auch hier gibt es Einschränkungen.

Stuttgart - Wer die Stadtbibliothek am Mailänder Platz aufsucht, um seinen Laptop, sein Tablet oder Smartphone mit dem WLAN zu verbinden, wird dies nicht ohne Einschränkungen tun können. Zwar gibt es gibt es in allen Räumen WLAN, als öffentliche Einrichtung ist jedoch eine vollständige freie Nutzung des WLAN nicht möglich. Denn es müssen Richtlinien für den Daten- und den Altersschutz eingehalten werden. Deshalb ist eine Grundvoraussetzung für die Nutzung – egal ob mit einem eigenen oder mit einem Bibliotheksgerät – ein gültiger Ausweis. Ist dieser bezahlt und erstellt, hat der Nutzer umgehend Zugang und kann im WLAN surfen.

Ohne Ausweis gibt’s WLAN nur ein paar Minuten

Ausweise gibt es für 20 Euro im Jahr oder für vier Euro für einen Monat. Unter 18 Jahren ist die Nutzung kostenlos, Bonus-Card-Inhaber bekommen ihn für zehn Euro im Jahr oder zwei Euro im Monat. Außer WLAN-Zugang gibt es dafür die Nutzung von rund 1,4 Millionen Medien wie Bücher, Filme, Zeitschriften, Karten, Noten, Grafiken und Software, dies außer der Stadtmitte in 17 Stadtteilbibliotheken sowie in zwei Bibliotheksbussen. Eine Bibliothek ist Tag und Nacht erreichbar, auch vom heimischen PC aus.

Wer keinen Ausweis und kein Passwort hat, muss dennoch nicht vollständig aufs WLAN in der Stadtbibliothek verzichten. An zwei Computern für Kurzrecherchen geht dies auch ohne Ausweis – allerdings nur wenige Minuten.

Maik Wortmann betreut in dem Haus am Mailänder Platz all die Rechner für die Besucher und hat das WLAN konzipiert: „Grundsätzlich wollen wir so viel Service wie möglich bieten. Bis jetzt ist noch nicht vorgekommen, dass ein Bibliotheksnutzer bei uns kein Gerät für die Internetrecherche hätte bekommen können.“

Digital unterwegs im Milaneo

Im Einkaufszentrum Milaneo, direkt neben der Stadtbibliothek ist kein Ausweis notwendig, um ins WLAN zu gelangen. „Wir haben alle paar Meter Zugangspunkte ins Netz“, so die Center-Managerin Andrea Poul. Sie spricht deshalb von einer sehr guten Netzabdeckung. Aber ob dies nun bis in den letzten Winkel gilt, kann sie auch nicht bestätigen: „Wie es in den einzelnen Ladengeschäften aussieht, das ist Sache der jeweiligen Betreiber“. Und eine Zeitbeschränkung gibt es ebenso: Nach zwei Stunden ist der Zugang ins WLAN beendet.

In der Stadtbibliothek gibt es aus naheliegenden Gründen vor allem im Bereich für die Kinder weitere Einschränkungen, aber zugleich auch Angebote für eine verantwortungsvolle Nutzung. So sind dort die Netbooks aus dem Medienschrank bereits von sechs Jahren an ausleihbar und nicht wie sonst von zwölf Jahren an. Allerdings benötigen Kinder zwischen sechs und elf Jahren einen Internetführerschein. Und den können sie vor Ort machen, dieses Angebot gilt auch für Schulklassen. Dabei werden sie umfassend informiert über Suchmaschinen, E-Mail, Surfen, Datenschutz, Werbung und das sichere Verhalten im Internet.

Keine jugendgefährdenden Inhalte

Generell gilt: Kinder bis fünf Jahren bekommen keinen Internetzugang, zwischen sechs und elf Jahren sind es 90 Minuten pro Tag und bis 15 Jahren zwei Stunden pro Tag. Drei PCs sind in diesem Bereich für Kinder reserviert mit Scanner, Spiele-PC und DVD-Platz. Wie überall im Haus ist hier ein Jugendschutzfilter wirksam, der den Zugang zu jugendgefährdenden Inhalten so gut wie möglich verhindern soll.

Eine Einschränkung gibt es in Sachen WLAN auch noch: Wie im Milaneo konzentriert sich der Zugang auch in der Stadtbibliothek aufs Innere des Gebäudes. Außen vor den Wasserspielen oder auf dem Rasenstreifen sind keine Verknüpfungspunkte installiert, auch die Dachterrasse der Bücherei ist WLAN-frei. Für drinnen verspricht aber Wortmann: „Die Qualität des Empfangs ist an allen Plätzen sehr gut. Einschränkungen gibt es eigentlich nur dann, wenn sehr viele Menschen auf wenig Raum sind. Dann bildet der Access-Point, über den sich dann diese vielen Menschen gleichzeitig einwählen, sozusagen einen Flaschenhals. Aber grundsätzlich haben wir auch damit wenig bis keine Probleme.“

Und wann ist so ein kritischer Punkt erreicht? – Wortmann: „Das letzte Mal hatten wir dieses Problem vor etwa zwei Jahren. Damals saßen 15 Leute mit etwa 30 Geräten auf einem Fleck. Seitdem ist dieses Problem aber nicht mehr aufgetreten, seitdem hatten wir auch ein Update unserer Access-Points.“