Die Ursache für den Zusammenstoß der beiden Stadtbahnen der Linie U 4 ist ungeklärt. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Ursache des Stadtbahnunfalls von Dienstag am Stöckach im Stuttgarter Osten ist weiter unklar. Die beiden stark beschädigten Fahrzeuge sowie Signale und weitere technische Anlagen an der Strecke werden von mehreren Sachverständigen untersucht. Auch ein Fahrfehler ist nicht ausgeschlossen.

Stuttgart - Die Ursache des schweren Stadtbahnzusammenstoßes von Dienstag am Stöckach im Stuttgarter Osten ist weiter unklar. Die beiden stark beschädigten Fahrzeuge sowie Signale und weitere technische Anlagen an der Strecke würden von mehreren Sachverständigen untersucht werden, sagt Birte Schaper, die Sprecherin der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB). Auch ein Fahrfehler ist nicht ausgeschlossen.

In der Nacht zum Mittwoch war auch der zweite Zug, der zunächst im Neckarpark beim Stadion abgestellt worden war, in die SSB-Werkstatt nach Möhringen geschleppt worden. Der erste Unglückszug war tagsüber nach Möhringen gesteuert worden, sprang aber zwischen Marienplatz und Österreichischem Platz aus den Gleisen und musste im Tunnel abgeschleppt werden. Dafür haben SSB und Feuerwehr einen „Rüstwagen Schiene“, einen Unimog, der auf Straße und Schiene fahren und den Zug ziehen kann.

Die Fahrzeuge, von denen eines der jüngeren Serie DT 8.11 angehört, sollen repariert werden, denn die Reserve ist knapp. Der Aufwand für die Instandsetzung kann noch nicht beziffert werden, tragen wird ihn voraussichtlich eine Versicherung.

Bei dem Unfall waren acht Fahrgäste leicht verletzt worden

Bei dem Unfall waren acht Fahrgäste leicht verletzt worden. Sechs von ihnen waren zunächst in Krankenhäuser gebracht worden. Für alle sehen sich die SSB „in der Haftung“, werden also deren Schaden begleichen. Name und Adresse würden in der Regel erfasst, so die Sprecherin. Ein behinderter Fahrgast beklagte am Mittwoch einen fehlenden kostenlosen Taxidienst für die Fahrgäste gestoppter Bahnen in die Innenstadt.

Die Unfallfahrer wurden am Mittwoch betreut und werden nicht so schnell an das Steuerpult zurückkehren. „Es ist unvorstellbar, dass einer sofort wieder fährt, es gibt nach einem Unfall einen grundsätzlich geregelten Ablauf“, sagt Schaper. An der Unfallstelle, dem Abzweig von der Neckar- in die Hackstraße, muss eine Weiche von den Fahrern per Knopfdruck im Zug umgestellt werden. Ein Lichtsignal zeigt das Ende der Umstellung an, dann wird „auf Sicht“ gefahren. Die Weiche für die stadtauswärts fahrende Bahn der U 4 war offenbar nicht in Richtung Hack-, sondern geradeaus in die Neckarstraße gestellt, so dass der Zug in die auf dem Parallelgleis aus der Hackstraße kommende U 4 fuhr.