Bei einem Stadtbahnunfall sind auch Fahrgäste durch Stürze oft die Leidtragenden. Foto: SDMG/Willinger

Wenn unachtsame Autofahrer oder Fußgänger einer Stadtbahn in die Quere kommen, sind nicht nur sie selbst in Gefahr. Wie sicher sind die Fahrgäste in diesem Moment?

Stuttgart - In Stadtbahnen und Linienbussen lauert eine unterschätzte Gefahr: Wenn Fahrgäste zu früh aufstehen, um bei der nächsten Haltestelle auszusteigen, drohen ihnen erhebliche Sturzverletzungen – bei plötzlichen Gefahrenbremsungen und Kollisionen. Das Problem ist nur: Wer zu spät aufsteht, vor dem schließen sich die Türen wieder. In Bad Cannstatt ist am Dienstagnachmittag eine 86-jährige Frau verletzt worden, als der Stadtbahnfahrer eine Vollbremsung hinlegen musste. Zwei unachtsame Radfahrer waren in der Waiblinger Straße einfach über die Gleise geradelt. Die unbekannten Männer radelten einfach weiter.

Die Polizei sucht Zeugen

Der Vorfall ereignete sich am Dienstag um 15.40 Uhr an der Kreuzung Waiblinger und Daimlerstraße. Die Stadtbahn der Linie U 1 war stadtauswärts zwischen den Haltestellen Bad Cannstatt Wilhelmsplatz und Uff-Kirchhof unterwegs. Die beiden 35 bis 40 Jahre alten Radfahrer zogen an der Fußgängerfurt einfach nach links über die Gleise zum Daimlerplatz. Der Stadtbahnfahrer bremste. „In der Bahn stieß sich die Frau den Kopf an und kam zu Fall“, so ein Polizeisprecher. Hinweise auf die Radler, einer war mit einem blauen Fahrrad unterwegs, werden über Telefon 07 11 / 89 90 - 41 00 erbeten.

Stürze in der Stadtbahn werden zu einem drängenden Thema. Letzte Woche wurden in der Neckarstraße zwei Fahrgäste der U 1 bei der Kollision mit einem Auto verletzt. Anfang Juli erlitten mindestens sechs Fahrgäste Blessuren, als ein Autotransporter in Wangen unachtsam rangierte. Im Juni kam eine Frau in einer U 29 in Botnang zu Fall, als eine Autofahrerin das Rotlicht am Kreisverkehr übersah.