Während die Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie neu gebaut wird, ändert sich für etliche Linien der Fahrplan. Die Stuttgarter Straßenbahnen AG will mit einer großen Kampagne darüber informieren – zur Freude des Gesamtelternbeirats, der seit einem Jahr auf Infos wartet.
Stuttgart - Seit einem Jahr ist der Gesamtelternbeirat (GEB) der Stuttgarter Schulen hinter Informationen her: Was müssen die Schüler und Eltern in der Zeit beachten, in der die Haltestelle Staatsgalerie umgebaut wird? „Das sorgt bei uns für Unruhe“, sagt die Vorsitzende Sabine Wassmer. Bis Anfang dieser Woche aber hatte sie noch keinen Termin vom Bauherrn, der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB), „das ist befremdend“.
Wie die SSB im Ausschuss für Umwelt und Technik berichtete, wird die Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie im Zusammenhang mit dem Tiefbahnhof von Pfingsten 2016 an bis August 2017 abgerissen und neu gebaut. Während des ersten Bauabschnitts ist die Verbindung zwischen Staatsgalerie und Charlottenplatz unterbrochen.
Aus diesem Grund umfährt die Linie U 1 (Vaihingen-Fellbach) die Baustelle über den Berliner Platz, eine Zubringerlinie (U 21) bringt U-1-Fahrgäste vom Südheimer Platz zum Charlottenplatz. Die U 2 (Botnang–Neugereut) fährt nicht über Rotebühlplatz, sondern über den Hauptbahnhof, und die U 4 (Hölderlinplatz–Untertürkheim) pendelt nur zwischen Neckartor und Untertürkheim; vom Charlottenplatz aus fährt die Ersatzlinie U 24 weiter zum Hölderlinplatz.
Eltern fürchten, dass kleine Schüler verloren gehen
„Schon jetzt ist während der Hauptverkehrszeiten am Charlottenplatz die Hölle los, durch die Umleitungen über den Hauptbahnhof wird das Fahrgastaufkommen dort extrem. Das ist insbesondere für Kinder schwierig, die die unteren Klassen der weiterführenden Schulen besuchen“, begründet Sabine Wassmer ihren Wunsch nach Information. „Wir sollten wissen, wie die Eltern ihre Kinder darauf vorbereiten können, wir müssen wissen, worauf zu achten ist oder ob es an den entsprechenden Umsteigehaltestellen Lotsen gibt.“ Das Elterntaxi dürfe keine Alternative sein, aber bisher hätten die SSB „das Informationsbedürfnis von 80 000 Eltern komplett ignoriert“. Deshalb wandte sich Wassmer jetzt an die Öffentlichkeit.
„Wir mussten den GEB vertrösten, bis unsere Planung Bestand vorm Aufsichtsrat und vorm Technikausschuss hatte“, sagt Susanne Schupp, die Sprecherin der SSB. Auch der Bezirksbeirat Bad Cannstatt sei nur über Planungen informiert worden, nicht über die neue Linienführung. Nun, da alles über die Gremien abgesichert sei, „werden wir schauen, dass wir einen Termin hinkriegen“, sagt die Sprecherin zu. Über die Info-Kampagne müsse der Aufsichtsrat der SSB allerdings erst noch beschließen, und zwar in der Sitzung vom 1. Dezember. „Wir werden Rede und Antwort stehen und ermitteln, welchen Bedarf es gibt“, sagt Schupp.