Die beiden Züge sind auf dem Karl-Benz-Platz ineinander gefahren. Foto: 7aktuell.de/ SF

Beim Zusammenstoß von zwei Stadtbahnen in Baden-Württembergs Landeshauptstadt sind die Fahrer verletzt worden. Warum eine Weiche falsch gestellt war, muss noch ermittelt werden.

Stuttgart - Bei einem Zusammenstoß von zwei Stadtbahnen in Stuttgart in der Nähe des Karl Benz Platz in Unterürkheim sind beide Fahrer am Samstag verletzt worden. Am Sonnztag teilte die Polize mit, die Bahnen seien am Samstag wegen der Fehlstellung einer Weiche ineinandergefahren. Eine Linie war dadurch fälschlicherweise auf das Gleis der anderen gelenkt worden. Die beiden 53 und 30 Jahre alten Fahrer verletzen sich dabei leicht. Die Fahrgäste blieben demnach unverletzt. Zu größeren Störungen im Autoverkehr kam es trotz stundenlanger Streckensperrungen laut Polizei nicht.

„Die genauen Umstände des Unfalls müssen aber noch ermittelt werden“, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Es sei beispielsweise noch unklar, weshalb die Weiche falsch gestellt gewesen sei. Am Samstag war zunächst von einem Schwerverletzten die Rede gewesen. Der Zusammenstoß hatte sich im Stadtteil Untertürkheim zwischen den Haltestellen Wasenstraße und Untertürkheim ereignet - mit Bahnen der Linie U4. Es werde von einem Schaden im sechsstelligen Bereich ausgegangen, sagte der Sprecher am Sonntag.

Die Stuttgarter Stadtbahnen fahren in Teilen der Stadt oberirdisch, sind stellenweise aber auch unter der Erde unterwegs. Immer wieder kommt es in der Region zu Unfällen mit Stadt- und Straßenbahnen. Erst Ende August waren beim Zusammenstoß einer Stadtbahn mit einem Auto in Stuttgart vier Menschen verletzt worden. Damals hatte eine 82 Jahre alte Autofahrerin eine rote Ampel missachtet und war mit einer Stadtbahn zusammengestoßen.

Meist lösen Autofahrer Kollisionen aus

Die letzte große Kollision zweier Stadtbahnzüge in Stuttgart liegt drei Jahre zurück. Im August 2015 stießen am Stöckach zwei Züge der Linien U 2 und U 4 zusammen. Dabei wurden acht Menschen verletzt, sechs mussten damals wegen Schnittverletzungen durch geborstenes Glas im Krankenhaus behandelt werden.

Kollisionen zwischen Stadtbahnen sind allerdings nicht die Hauptursache für Unfälle. Meist sind es die Autofahrer, die Kollisionen auslösen – ihr Anteil liegt bei etwa 70 Prozent. Häufig wird die Vorfahrt bei Ampelanlagen nicht beachtet, oft gibt es verbotene Wende- oder Abbiegemanöver über die Gleise.

Spektakulär waren in diesem Jahr Unfälle mit der Zahnradbahn. Im März sind innerhalb von zwei Tagen auf der Höhe des Haigst Autos mit der Zacke zusammengestoßen. Dabei sind die Fahrradwagen, die an der Zahnradbahn angehängt sind, entgleist und wurden stark beschädigt. Eine derartige Häufung hat es seit der Einführung der Fahrradvorstellwagen an der Zacke im Jahr 1982 noch nie gegeben.