Aufgrund der vielen positiven Reaktionen und Bitten um Wiederholung schwäbelt es erneut in der U 15.
Stammheim - „Es isch oifach guat a’komma bei de Leit“, würde man auf Schwäbisch sagen. Gemeint sind die Haltestellenansagen in eben jenem Dialekt, die am 10. und 11. Dezember anlässlich der Eröffnung der Stadtbahnlinie U 15 in den Zügen zu hören waren. „Den Fahrgästen hat es Spaß gemacht. Darum wiederholen wir die Aktion“, sagt Susanne Schupp, eine Sprecherin der Stuttgarter Straßenbahnen.
Am Freitag und Samstag, 13. und 14. Januar, ist es soweit. Die Fahrgäste, die mit der U 15 von oder in Richtung Endhaltestelle Stammheim unterwegs sind, hören wieder Infos zu den Haltestellen wie „Zuffehausa Rothaus. Wenner zum Bürgermeischter von Zuffehausa wellet, na misseda do aussteiga, weil zum Rothaus sends bloß a paar Schritt.“
„Nach der Aktion im Dezember haben wir enorm viel Resonanz bekommen“, erzählt Susanne Schupp. Und ausschließlich positive. „Viele Leute haben es aber verpasst und wollten die Ansagen gerne noch einmal nachträglich hören.“ Also habe man sich entschieden, die zwei Tage auf Schwäbisch noch einmal zu wiederholen. Danach sei jedoch erstmal Schluss.
„Weil wir aber nicht genau wissen, ob wir die schwäbischen Ansagen doch noch einmal hervorholen wollen, spielen wir sie im Frühjahr vorsichtshalber aktualisiert ein“, erklärt Schupp. Aktualisiert deshalb, weil das SSB-Team nach den zwei Tagen im Dezember viele Hinweise, Tipps und Informationen bekommen hat. In der Ansage wurden nämlich auch ganz konkrete Fragen an die Fahrgäste gestellt. Beispielsweise, ob sie wüssten, wie die Haltestellen Friedrichswahl oder Pragsattel zu ihrem Namen gekommen sind. „Diese Infos haben wird jetzt“, sagt Schupp. Die Fragen werden zwar am Wochenende in der alten Version nochmals zu hören sein, „aber melden muss sich darauf keiner mehr“. Die Idee der Stuttgarter Straßenbahnen war keine ganz neue. Die Stewardess Michaela Bahnmüller hatte es zuvor bereits im Internet mit einer ähnlichen Aktion zur Berühmtheit gebracht. Als ihr Flieger aus Hamburg auf dem Stuttgarter Flughafen landete, sagte sie zu den Fluggästen: „Send se so freindlich und bleibed bidde so lang hogga, bis des Lemble mit dem Gurt druff nimme leichtet.“ Die aktualisierte Version der schwäbischen SSB-Ansagen wird selbstverständlich wieder von Dorothee Roth gesprochen. Seit mehr als 25 Jahren sagt die gebürtige Schwäbin in den Fahrzeugen die SSB-Haltestellen an.