Um die Stadtbahn-Verlängerung im Kreis Ludwigsburg wird hart gerungen. Foto: dpa

Eine große Info-Veranstaltung im Ludwigsburger Forum am Schlosspark soll Bürger und Politiker über die Stadtbahnpläne aufklären. Manch ein Vorbehalt, so hoffen die Veranstalter, könnte so aufgelöst werden.

Kreis Ludwigsburg - Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: wenige Woche nachdem die Freien Wähler (FW) im Kreis Ludwigsburg in einem Brief eine zentrale Veranstaltung zur geplanten Stadtbahnverlängerung von Remseck über Ludwigsburg und Möglingen bis nach Markgröningen gefordert hatten, ist nun klar, dass ein solcher Info-Abend stattfinden wird. In einem Antwortschreiben an den Freie-Wähler-Fraktionschef im Kreistag, Rainer Gessler, bekräftigte der Ludwigsburger Oberbürgermeister Werner Spec, in naher Zukunft eine solche Veranstaltung im Forum am Schlosspark abhalten zu wollen. Das bestätigten sowohl Gessler wie auch der Landrat Rainer Haas in einer Ausschuss-Sitzung des Kreistages am Montag. Ein konkretes Datum für das Podium wurde indes nicht genannt.

In ihrem Schreiben hatten neben Gessler auch die FW-Fraktionschefs aus den Gemeinderäten der vier beteiligten Kommunen ein solches Podium gefordert. Neben Spec war der Brief auch an den Landrat Rainer Haas und den Technik-Vorstand der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB), Rainer Arnold, adressiert gewesen.

In der Ausschuss-Sitzung äußerten sich viele Kreisräte zufrieden über die jüngsten Entscheidungen in den Gemeinderäten der Anrainerkommunen, die allesamt einem Förderantrag des Kreises für die Stadtbahn zugestimmt hatten. Leise Kritik wurde aber an der Haltung einzelner Ludwigsburger Gemeinderäte laut. So sagte Harald Lettrari (Republikaner) zum Beispiel, dass die Diskussion im Ludwigsburger Rat nicht ehrlich geführt werde.

Debatte um die technischen Varianten geht weiter

Worauf er damit anspielte: im Ludwigsburger Gremium herrscht nach wie vor keine Einigkeit über die technische Ausgestaltung der Bahn. Einige Räte, darunter Mitglieder von CDU, SPD und Grüne, sind skeptisch, was die Hochflurwagen der SSB anbelangt. Der Rat entschied daher, dass auch eine Niedrigflur-Variante der Bahn weiter geprüft werden solle. Doch diese ist für viele Kreisräte und die Verwaltung im Landratsamt scheinbar keine Option: wer keine „kostspielige Insellösung“ wolle, müsse auf die SSB-Variante setzen, sagte der Landrat Rainer Haas am Montag. Ein Elektrobus, wie er manchem Ludwigsburger Ratsmitglied vorschwebe, sei dagegen ein „völlig anderes Verkehrsmittel.“

Dass es bis zu einer Entscheidung über die technischen Varianten noch ein weiter Weg werden wird, befürchtete auch die Grünen-Kreisrätin Doris Renninger. Man dürfe nicht glauben, dass eine Info-Veranstaltung die Ludwigsburger plötzlich von der Hochflur-Lösung überzeuge, sagte Renninger. „Wir dürfen das nicht mit der Brechstange versuchen.“