Eine unendliche Spielwiese für Forschungen: Katharina Schellbach untersucht ein Gemälde im Esslinger Stadtarchiv für ihre Master-Thesis. Foto: Roberto Bulgrin

Es ist acht Meter lang und fünf Meter hoch – und es birgt viele Geheimnisse. Eine Darstellung im Stadtarchiv Esslingen aus dem Jahr 1444 zeigt christliche Motive. Der Maler ist unbekannt. Doch viele andere Facetten des Bildes werden von Katharina Schellbach für ihre Master-Thesis erforscht.

Esslingen - Wohl dem, der scharfe Augen hat. Denn man muss schon genau, sehr genau hinschauen. Knapp unterhalb des Bauchnabels der Jesusdarstellung befindet sich ein winzig kleines Loch. Hier in diesem winzig kleinen Loch, erklärt Katharina Schellbach, wurde eine Halterung mit einer Schnur angebracht. An dieser Schnur wurde ein Stift befestigt – und mit Hilfe dieses primitiven, aber wirksamen Zirkels zog der Maler seine Kreise. Zwei große, konzentrische Kreise hat er auf einer Wand im heutigen Esslinger Stadtarchiv angebracht, und in ihrem Innern thront Jesus Christus als Weltenrichter auf einem Regenbogen. Teil eines acht Meter langen und fünf Meter hohen Gemäldes. Das Bildnis birgt viele Geheimnisse – ein paar davon möchte Katharina Schellbach im Rahmen ihrer Forschungen für ihre Master-Thesis lüften. Über ihre Arbeit, die Ergebnisse und das Bild selbst wird zudem ein Film gedreht, der am Sonntag, 13. September, zum Tag des offenen Denkmals virtuell gezeigt wird.