Feinstaubmessung am Stuttgarter Neckartor Foto: dpa

Lässt sich die Feinstaub-Belastung am Stuttgarter Neckartor durch Straßenreinigung senken? Bisherige Versuche haben laut Umweltamt nichts gebracht, aber die Stadt ist bereit, mit der Expertenorganisation Dekra über einen weiteren Versuch zu reden.

Stuttgart - Die Stadt Stuttgart will auf die Expertenorganisation Dekra zugehen, um mit ihr über das Feinstaub-Problem zu reden. Dies erklärte Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) am Dienstag auf einer Sitzung des städtischen Ausschusses für Umwelt und Verkehr. Kuhn griff damit ein Angebot auf, dass der Auto-Chef von Dekra, Clemens Klinke, im Interview mit unserer Zeitung gemacht hat. „Wir halten es durchaus für möglich, dass sich durch die Reinigung von Straßen das Problem stark reduzieren lässt“, so Klinke. „Die Frage treibt uns um, und wir haben großes Interesse das einmal auszuprobieren.“ Man sei auch bereit, sich an den Kosten eines solchen Versuchs zu beteiligen.

Bisher hat Reinigen nichts gebracht

Ein Vertreter des Umweltamtes der Stadt zeigte sich im städtischen Ausschuss allerdings wenig optimistisch, was die Ergebnisse eines solchen Versuchs angeht. Nach seinen Worten hat das die Stadt vor rund zehn Jahren schon probiert – ohne messbaren Rückgang der Feinstaubwerte. Der Feinstaub in der Luft bleibt demnach auch dann erhalten, wenn die Straße nass gekehrt wird. Dekra-Experte Klinke ist da nicht so pessimistisch, auch weil der prozentuale Anteil von Abrieb und Aufwirbelung am Feinstaub in der Luft ständig zunehme.

Ab 2018 drohen Einschränkungen für Autofahrer

Laut einem gerichtlichen Vergleich muss vom Jahr 2018 an der Verkehr am Stuttgarter Neckartor um 20 Prozent reduziert werden, wenn eine Überschreitung des EU-Grenzwertes droht. Laut Regierungspräsident Wolfgang Reimer kann dies durch Pförtnerampeln oder das Wegnehmen einer Fahrspur geschehen. Um dies zu vermeiden, sucht die Stadt nach Alternativlösungen, damit kein Feinstaubalarm mehr ausgelöst werden muss. Ausprobiert wird unter anderem eine Mooswand, die am Neckartor mithelfen soll, Feinstaub zu absorbieren.