Geduldig gibt Anne Graser einem Kind, das nicht trinken will, das Fäschchen. Foto: Lichtgut/Verena Ecker

Die Häusliche Kinderkrankenpflege kümmert sich pro Jahr um rund 150 akut und chronisch kranke Kinder. Gegründet wurde sie vor 25 Jahren.

Stuttgart - „Gehst du, bleibst du?“ Der Wortkünstler Timo Brunke beschreibt im Gedicht, wie sein Sohn 2007 als extremes Frühchen geboren wurde. Zum 25. Geburtstag der Häuslichen Kinderkrankenpflege (HKP) im Bürgerzentrum West dankten die Brunkes im Namen aller Eltern den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der HKP.„Sie öffnete uns einen Blick in die Zukunft, ermöglichte Auszeit“, so Angelika Brunke. Der Ansatz der HKP-Kinderkrankenschwestern ist ganzheitlich. Sie pflegen nicht nur in den Familien akut und chronisch kranke Kinder – und zwar entweder mehrmals wöchentlich, täglich oder aber intensiv. Sie bieten auch Zuwendung, Fürsorge und beraten und begleiten die Eltern.

Sozialbürgermeister verspricht Unterstützung

„Zuhause heilt am besten“, stellte Anne Graser fest. Sie konzipierte die HKP einst mit Carola Edelmann und war Mitbegründerin des Trägervereins, als kein Sozialverband einsteigen wollte. Das tat die Stadt Stuttgart, obwohl 1992 im Etat gespart wurde, erinnerte sich Ex-Sozialamtsleiter und nun Behindertenbeauftragter Walter Tattermusch. Mit angeschoben hatten das Projekt das Land und die Robert-Bosch-Stiftung.

Auch heute reicht die Kostenerstattung der Krankenkassen nicht, obschon alle einig sind, wie wichtig die Arbeit der 35 HKP-Mitarbeitenden ist. „Von 1991 bis 2001 pflegte die HKP 500 Kinder, nun jährlich 150“, so Sozialbürgermeister Werner Wölfle, der mit einer Jubiläumsgabe von 250 Euro und einer Urkunde des Oberbürgermeisters kam – und versprach, dass die Stadt das HKP weiterhin unterstütze: „Lassen Sie nicht nach, melden Sie sich, wenn’s klemmt“, sagte er.