Friedemann Vogel in „Dornröschen“ Foto: Stuttgarter Ballett

„Mit der wirtschaftlichen Entwicklung aller drei Sparten bin ich sehr zufrieden“, sagt der Marc-Oliver Hendriks, der geschäftsführende Intendant der Staatstheater Stuttgart – und legt erste Berechnungen zu Auslastung und Einnahmen vor.

Stuttgart - Noch ist die laufende Spielzeit nicht ganz vorbei. Oper und Schauspiel haben ihre letzten Vorstellungen hinter sich, aber der krönende Abschluss der Ballettsaison steht (mit fünf Vorstellungen von „Dornröschen“ und zwei Mal „Ballett im Park“) noch aus. Dennoch hat der geschäftsführende Intendant der Staatstheater Stuttgart, Marc-Oliver Hendriks, jetzt Tendenzen zur wirtschaftlichen Entwicklung der drei Sparten in der Saison 2014/15 bekannt gegeben.

Glänzend steht demnach vor allem das Stuttgarter Ballett da: Zwar haben dessen Vorstellungen etwa 7000 Zuschauer weniger besucht als in der Spielzeit 2013/14 (110 000 kamen 2014/15, 117 300 im Jahr davor), aber die Auslastung lag dafür bei 98 Prozent (Vorjahr: 94 Prozent). Es gab aber auch mehr Gastspiele und deshalb nur 72 Vorstellungen (statt 78 in der Saison 13/14). Die Einnahmen liegen mit ca. 4,9 Millionen Euro etwa auf Vorjahresniveau. Hendriks spricht hier von „faktischer Vollauslastung“.

Die Oper vermeldet einen leichten Besucherrückgang (von 210 400 in der Saison 2013/14 auf ca. 200 000 in der zu Ende gehenden Saison), und die Auslastung liegt jetzt bei 76 Prozent (Vorjahr: 80 Prozent). Die Einnahmen des Vorjahres konnten aber trotzdem in der dritten Saison in Folge wieder den „absoluten historischen Höchststand“ von etwa 7,7 Millionen erreichen.

Dass das Schauspiel deutlich an Besuchern verloren hat, interpretiert t Marc-Oliver Hendriks als „typischen Effekt eines zweiten Jahres“: Kamen 2013/14 noch 145 200 Zuschauer, so waren es in dieser Saison nur etwa 128 000, und die Auslastung lag bei 78 Prozent (Vorjahr: 87 Prozent). Entsprechend liegen die Einnahmen liegen mit 2,3 Millionen Euro unter dem Vorjahresniveau (2,6 Millionen Euro). Das könnte auch daran liegen, dass Armin Petras’ zweites Spielzeitprogramm nicht mehr so viele Erfolgsproduktionen und populäre Schauspieler aufbot wie die Startsaison, sondern eher auf Neuproduktionen setzte – mit vielen jungen Regisseuren und entsprechend großem Risiko.

Hendriks ist aber zuversichtlich, dass Armin Petras drittes Jahr ein besseres sein wird. In einer Besuchersteigerung bei der Oper sieht er „relevante mittelfristige Mehreinnahmepotenziale“; eine weitere Erhöhung der Einnahmen könnten nur noch über die Preisgestaltung erzielt werden.