Die leeren Reihen der Staatsoper Stuttgart dürfen ab 19. Juni wieder zur Hälfte besetzt werden. Foto: dpa/Marijan Murat

Endlich wieder Ballett, Oper und Theater: Im Stuttgarter Schauspielhaus und der Oper darf ab dem 19. Juni wieder gespielt werden. Möglich macht das ein Modellprojekt, in dem Öffnungsschritte nach dem Corona-Lockdown erprobt werden sollen. Zuschauer werden in den Sälen nach dem Schachbrettmuster versetzt platziert.

Stuttgart - In Salzburg war das so genannte Schachbrettmuster im Zuschauerraum schon bei den Sommerfestspielen 2020 ein durchschlagender Erfolg: Der Abstand zwischen den versetzt sitzenden Besuchern blieb gewahrt, und das Gefühl gemeinsamen Erlebens im Publikum war trotzdem da. Jetzt hat das Sozialministerium Baden-Württemberg den Stuttgarter Staatstheatern mit Oper, Schauspiel und Ballett eine Öffnung nach diesem Modell zugestimmt: Ab 19. Juni darf im Opern- und im Schauspielhaus die Hälfte der Plätze besetzt werden.

Das gilt als Modellversuch: Gemeinsam mit der Universität Stuttgart haben die Staatstheater bereits im Vorfeld mittels Spurengasmessungen die Infektionsrisiken bei Veranstaltungen in ihren Spielstätten untersucht und sitzplatzgenau mögliche Infektionswege simuliert. Nun soll diese Simulation im tatsächlichen Spielbetrieb unter größtmöglichen Sicherheitsmaßnahmen (also mit Hygienekonzept sowie mit Test-, Impf- oder Genesungsnachweis) und mit wissenschaftlicher Begleitung praktisch erprobt werden. „Es ist höchste Zeit“, so der Geschäftsführende Intendant Marc-Oliver Hendriks, „dass die Theater und Orchester in unserem Land wieder zu realen Arbeits- und Aufführungsbedingungen zurückkehren können. Die bisherigen Zwischenergebnisse zeigen auf, was wir schon immer vermutet haben. Theater- und Orchestersäle sind für die Besucherinnen und Besucher geschützte und sichere Räume, gerade auch in der Pandemie.“ Das Modellprojekt umfasst Produktionen und Vorstellungen zwischen dem 19. Juni und dem 25. Juli.