Die Frontscheibe ist beschädigt, die Heckscheibe eingeschlagen. Ein großes „Z“ ist auf die Motorhaube aufgesprüht. Foto: privat

In der Nacht auf Mittwoch wird ein geparktes Auto mit ukrainischem Kennzeichen mit einem „Z“ besprüht, dem Symbol der russischen Armee im Ukrainekrieg. Außerdem werden die Autoscheiben eingeschlagen sowie eine nahe gelegene Bushaltestelle beschädigt.

Ein Auto mit ukrainischem Kennzeichen ist im Rutesheimer Teilort Perouse (Kreis Böblingen) mehrfach mit dem Buchstaben Z besprüht worden, zudem wurden die Scheiben eingeschlagen. Jetzt ermittelt der Staatsschutz der Kriminalpolizei Böblingen wegen Sachbeschädigungen mit politischem Hintergrund. Der Vorfall ereignete sich im Zeitraum von Dienstag, 20 Uhr, bis Mittwoch, 6.20 Uhr. Außer dem Auto, das in der Heimsheimer Straße abgestellt war, wurde auch eine nahe gelegene Bushaltestelle beschädigt.

Unterstützung für russischen Angriffskrieg

Die Polizei vermutet, dass der Buchstabe Z verwendet wurde, da er das Symbol der russischen Kriegsführung im Ukrainekrieg darstellt. Auch der Buchstabe V wurde verwenden. Das V stehe für die Parole „Za Pobedu“ – Auf den Sieg.

Zudem wurde das Auto der Marke Citroën ringsherum mit schwarzer Farbe besprüht, die Heckscheibe eingeschlagen und die Frontscheibe durch mehrere Einschläge beschädigt. Der Fahrplanaushang der Bushaltestelle „Rutesheim Hauptstraße“ wurde ebenfalls mit vier Z-Symbolen besprüht. Den Gesamtschadens schätzt die Polizei auf etwa 4500 Euro. Hinweise zu dieser Straftat nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 08 00 / 1 10 02 25 entgegen.

Bestürzung im Waldenserort

Derweil ist das Entsetzen im beschaulichen Waldenser-Örtchen groß. „Bei uns im Dorf gibt es keine Anfeindungen, wir haben eine tolle Gemeinschaft und helfen uns gegenseitig, die Geflüchteten sind bei uns willkommen“, sagt eine Bewohnerin von Perouse, die nicht mit ihrem Namen genannt werden möchte. „Solch ein Verhalten des Täters entspricht nicht meiner Auffassung von Demokratie, dagegen muss man sich wehren.“

Die Mutter von drei Kindern war der Besitzerin des Fahrzeuges zufällig am Morgen der Tat begegnet, als diese ihr Kind auch zur Bushaltestelle brachte. „Wir kennen uns, weil wir uns auch immer wieder auf dem Spielplatz begegnen. Sie war verzweifelt, da sie auf das Auto angewiesen ist“, schildert die Perouserin. Auf ihren Rat hin wendete sich die Geschädigte auch an die Polizei. „Diese Tat zeugt von großer Kriminalität, unvorstellbar, dass so etwas bei uns im Ort passiert.“ Sie könne sich nicht vorstellen, dass jemand aus Perouse so etwas mache. „Bezeichnend ist, dass der Parkplatz, wo das Auto steht, am Rande des Ortes liegt, da fahren viele Leute vorbei.“