Jeden Herbst findet ein Informationstag für Schüler über die Berufe Gärtner und Florist an der Staatsschule für Gartenbau und Landwirtschaft statt. Foto: Stefanie Köhler

Die Stadt und das Land teilen sich die Trägerschaft für die Schule. Diese Teilung ist der Grund dafür, warum seit Jahren in die Einrichtung nicht investiert wird.


Stuttgart Plieningen - Für Alexander Brecht ist das Maß voll. „Die sollen sich zusammenraufen, verflixt noch mal“, sagte der Liberale in der jüngsten Sitzung des Plieninger und Birkacher Bezirksbeirats. Er hatte bei der Verwaltung nachgefragt, wie es mit der Staatsschule für Gartenbau und Landwirtschaft weitergeht. Die Antwort befriedigte ihn nicht im Geringsten, wie auch seine Kollegen der anderen Fraktionen.

Die Stadt und das Land teilen sich die Trägerschaft für die Schule, an der Gärtnergesellen, Floristenmeister und Umweltanalytiker ausgebildet werden. Diese Teilung ist der Grund dafür, warum seit Jahren in die Einrichtung nicht investiert wird. Die Kosten und Zuständigkeiten werden hin- und hergeschoben. Weil acht der elf Gewächshäuser auf dem Versuchsgelände an der Plieninger Garbe inzwischen so marode sind, dass sie geschlossen werden mussten, stellte die Schule Ende Januar den Praxisunterricht ein. Der Württembergische Gärtnereiverband hat die Zustände an der Schule als unerträglich bezeichnet.

Pläne für einen Schulneubau an der Garbe für die rund 900 Schüler gibt es seit Jahren. Unsere Zeitung hat darüber berichtet. Aber „das Land hat zum Ausdruck gebracht, dass die Überlassung des Grundstücks nur bei einer Übernahme der Schulträgerschaft möglich ist“, steht in der Antwort des Schulverwaltungsamts auf Brechts Anfrage. Das Land will aussteigen. Die Stadt hat „die Übernahme nicht komplett abgelehnt“, heißt es weiter. Dies werde aber nur geschehen, „wenn das Land zu einer echten finanziellen Kompensation bereit ist“. Derzeit werde noch verhandelt. Doch „in Bezug auf diese Konditionen konnte bisher noch kein Konsens gefunden werden“.