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Die Staatsanwaltschaft Heidelberg beschäftigt sich neben dem Enkeltrick und Falschen-Polizistentrick intensiv mit zwei neuen Maschen: Die Abzocke durch Schlüsseldienste und Rohrreiniger.

Heidelberg - Neben Enkeltrick und Falscher-Polizistentrick beschäftigen die Staatsanwaltschaft Heidelberg verstärkt zwei neue Maschen: Abzocke durch Schlüsseldienste und Rohrreiniger. Allein in diesem Jahr habe es 60 Anzeigen wegen erheblich überteuerten Dienstleistungen von Schlüsseldiensten gegeben.

„Die Täter, oft nicht aus der Region, nutzen Notsituationen aus und knöpfen ihren Opfern zum Teil Tausende von Euro zuviel ab“, sagte der Chef der Anklagebehörde, Romeo Schüssler, am Mittwoch in Heidelberg.

„Einfach nicht bezahlen“

In einem Fall seien 1200 Euro für zehn Minuten Arbeit am Schloss gefordert worden. In einem anderen Fall habe eine Rohrreiniger einem Mann für seine Dienste 7700 Euro in Rechnung gestellt - davon habe er über 5000 Euro bezahlt. Oft würden die Kosten nach Meter gereinigtes Rohr berechnet, wobei über die Länge getäuscht würde. Vier solcher Fälle registrierte der Staatsanwaltschaft im vergangenen halben Jahr.

Die Verfolgung sei schwierig, wenn bar oder per Kreditkarte bezahlt wurde, sagte Schüssler. „Einfach nicht bezahlen“, lautet sein Ratschlag. Dann müsse das Unternehmen seinen Anspruch zivilrechtlich geltend machen, was in diesen Fällen kaum vorkommen werde.

Insgesamt ist die Zahl der Betrugs- und Untreue-Fälle bei der Staatsanwaltschaft Heidelberg im letzten Jahr um 14 Prozent auf 6248 gestiegen.