Nach dem Ende des Staatsaktes für den verstorbenen Ex-Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker wurde der Sarg von acht Offizieren zum Sargwagen gebracht ... Foto: dpa

Großer Abschied für einen großen Staatsmann: Am Mittwoch haben rund 1400 Gäste aus dem In- und Ausland dem ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker mit einem Trauergottesdienst und dem anschließenden Staatsakt die letzte Ehre erwiesen.

Berlin - Nachdem Richard von Weizsäcker am 31. Januar im Alter von 94 Jahren gestorben war, ist der ehemalige Bundespräsident am Mittwoch mit einem Trauergottesdienst und einem Staatsakt im Berliner Dom verabschiedet worden. 

Etwa 1400 Gäste aus dem In- und Ausland nahmen an dem Staatsakt und dem damit verbundenen Trauergottesdienst teil.

Hier gibt es den Liveticker vom Staatsakt für Richard von Weizsäcker zum Nachlesen:

13.30 Uhr: Der Staatsakt zu Ehren des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker ist zu Ende.

13.29 Uhr: Zu den Klängen des "Lieds vom guten Kameraden" setzt sich der Sargwagen - eskortiert von fünf Polizeimotorrädern - in Richtung Waldfriedhof Dahlem in Bewegung.

13.22 Uhr: Weitere Kränze werden auf dem Sarg abgelegt, darunter der Kranz der Bundeskanzlerin, des Bundestags und des Bundespräsidenten. Der Sarg wird zum Sargwagen getragen, mit dem die sterblichen Überreste von Weizsäckers zum Waldfriedhof Dahlem gebracht werden. Dort nimmt die Familie im engsten Kreis Abschied von Richard von Weizsäcker.

13.18 Uhr: Vor dem Berliner Dom findet das militärische Zeremoniell statt. Bundespräsident Joachim Gauck hält fest die Hand von Marianne von Weizsäcker. Die deutsche Nationalhymne ertönt.

13.12 Uhr: Acht Offiziere des Wachbataillons tragen den Sarg aus dem Berliner Dom. Der einzige Kranz, der sich auf dem Sarg befindet, ist von der Familie. Der Trauerzug folgt.

13.07 Uhr: Das militärische Abschiedszeremoniell beginnt, in dem sich alle Anwesenden von ihren Plätzen erheben.

13.06 Uhr: Jetzt sind die Streicher fertig. In der Kirche halten die Sargträger Einzug. Sie werden den Leichnam aus dem Berliner Dom hinaustragen.

13.04 Uhr: Dieses Stück ist nochmal eine abschließende Würdigung für das einstige Staatsoberhaupt.

12.55 Uhr: Nun folgt ein elfminütiges Oktett von Franz Schubert, ehe der Staatsakt dann langsam aber sicher zu Ende gehen soll.

12.53 Uhr: Jetzt ist auch Wolfgang Schäuble fertig. Auch er hat bewegende Wörter gewählt.

12.52 Uhr: "Eigentlich ist von Weizsäcker immer unser Präsident geblieben. Und er hat keinem seiner Nachfolger irgendetwas weggenommen", sagt Schäuble.

12.50 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann lauscht der Rede von Schäuble aufmerksam. Claudia Roth sitzt direkt dahinter.

12.48 Uhr: "Mit seiner Ausstrahlung verband sich die Gefahr, dass sich in seinem Glanze die alltägliche Politik verblasst."

12.47 Uhr: "Seine Persönlichkeit hatte viele Dimensionen. Er war ein liebenswürdiger, verbindlicher und verbindender Mensch. Er war stets für alle verständlich, obwohl er sich immer sehr nachdrücklich ausgedrückt hat", sagt Schäuble.

12.45 Uhr: Schäuble: "Er war ein Mann von einer immer faszinierender Ausstrahlung."

12.43 Uhr: Antje Vollmer ist mit ihrer bewegenden Rede am Ende, jetzt betritt Wolfgang Schäuble als letzter Redner die Bühne.

12.39 Uhr: "Wir verbeugen uns vor dem Freund, der uns gezeigt hat, wie wahrhaftig und weltoffen man auch als Deutscher leben kann (...) und vor seiner großen, lebenslangen Liebe Marianne", sagt Antje Vollmer. "Er war ein Glücksfall für unser Land, danke, lieber Richard von Weizsäcker", mit diesen sehr persönlichen Worten schließt Antje Vollmer ihre Rede.

12.32 Uhr: Antje Vollmer (Bündnis 90/Die Grünen), Ex-Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, schreitet zum Rednerpult. Mit von Weizsäckers Tod sei ein Stück des alten Europas gestorben. Sowohl Brandt mit dem Kniefall im Warschauer Ghetto als auch von Weizsäcker mit seiner Rede am 8. Mai 1985 hätten dem Ausland wieder Vertrauen in das deutsche Volk geschenkt. "Solche Politiker (Willy Brandt und Richard von Weizsäcker, Anm. der Red.) gibt es heute nicht mehr."

12.26 Uhr: Das Larghetto aus Mozarts "Stadler-Quintett" ertönt im Berliner Dom.

12.24 Uhr: "Richard von Weizsäcker wird auf ewig einen Platz in unserem ehrenden Angedenken finden" - Mit diesen Worten beendet Steinmeier seine Rede.

12.20 Uhr:  Steinmeier charakterisiert von Weizsäcker mit folgenden Zitaten des ehemaligen Bundespräsidenten: "Der Freund des Gespräches ist der Freund des Friedens"  und "Lernen Sie miteinander zu leben, nicht gegeneinander".

12.16 Uhr: Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier betritt das Podium und geht ebenfalls auf die Rede von Weizsäckers im Jahr 1985 ein. "Richard von Weizsäcker hat der Welt neues Vertrauen in unser Land gegeben, und nicht nur bei unseren östlichen Nachbarn. Und dieses Vertrauen war wichtig auf unserem Weg zur Wiedervereinigung."

12.14 Uhr: "In tiefer und großer Dankbarkeit tragen wir ihn (Richard von Weizsäcker, Anm. der Red.) in Berlin zu Grabe (...) und verneigen uns vor Richard von Weizsäcker" Mit diesen Worten beendet Bundespräsident Joachim Gauck seine Rede.

12.08 Uhr: Bundespräsident Joachim Gauck geht nun auf die Rede von Weizsäckers am 8. Mai 1985 zum 40. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkrieges ein. "Wir dürfen den 8. Mai 1945 nicht vom 30. Januar 1933 trennen".

12.05 Uhr: Gauck: "Richard von Weizsäcker war einer der glaubwürdigsten Repräsentanten unseres Landes". Von großer Bedeutung sei für ihn die Kraft gewesen, die er aus der Familie schöpfte sowie die Liebe zu seiner Frau Marianne. "Es ist uns ein tiefes Bedürfnis, ihren Schmerz mitzutragen", sagt Gauck zu von Weizsäckers Witwe.

12:00 Uhr: Bundespräsident Gauck würdigt den Verdienst des Verstorbenen um die deutsche Einheit und hebt dabei von Weizsäckers Aussage "Die deutsche Frage ist offen, solange das Brandenburger Tor zu ist" hervor. Gauck geht auch auf die für von Weizsäcker schwere Zeit als Soldat im Zweiten Weltkrieg ein, in dem er seinen Bruder sterben sah. Diese Erfahrungen hätten von Weizsäcker zu einem Demokraten gemacht, so Gauck.

11.55 Uhr: Bundespräsident Joachim Gauck betritt das Podium und begrüßt Weizsäckers Witwe Marianne, die Familie und die Trauergemeinde. "Wir verneigen uns vor Richard von Weizsäcker" Von Weizsäcker habe tiefe Spuren in der Geschichte Deutschlands hinterlassen. "Er war ein Pater Patriae - er war uns vertraut und wir haben Vertrauen zu ihm gehabt".

11.50 Uhr: Der Trauergottesdienst ist beendet, in wenigen Minuten beginnt der Staatsakt. Ein Streichquartett spielt Musik von Mozart.

11.45 Uhr: Auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, erweist von Weizsäcker die letzte Ehre und segnet die Trauergemeinde.

11.35 Uhr: Der Staats- und Domchor Berlin stimmt "Verleih uns Frieden" von Felix Mendelssohn Bartholdy an.

11.30 Uhr: In seiner Rede geht Martin Kruse, Bischof im Ruhestand, auf einzelne politische Stationen von Weizsäckers ein, sei es als Regierender Bürgermeister von Berlin (von 1981 bis 1983) oder als Bundespräsident (von 1984 bis 1994). Von Weizsäcker besuchte als erster Regierender Bürgermeister Berlins im Jahr 193 die DDR und wurde vom Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker empfangen.

11.23 Uhr: Martin Kruse, Bischof im Ruhestand, würdigt von Weizsäcker als vorbildlichen Christenmenschen und hebt seine Verdienste um die Deutsche Einheit hervor. Von Weizsäcker habe die Freiheit nicht nur propagiert, sondern gelebt.

11.20 Uhr: Neben Bundespräsident Joachim Gauck wollen auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Finanzminister Wolfgang Schäuble beim Staatsakt das Lebenswerk Richared von Weizsäckers würdigen.

11.18 Uhr: Unter den Gästen befinden sich auch Grünen-Politikerin Claudia Roth, der ehemalige Daimler-Boss Edzard Reuter und Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder.

11.15 Uhr: Die Lesung aus dem Johannes-Evangelium beginnt.

11.05 Uhr: Nach dem Orgelvorspiel begrüßt Dompredigerin Petra Zimmermann die Trauergäste.

11.03 Uhr: Auch Bundestagspräsident Norbert Lammert befindet sich unter den Trauergästen.

11.00 Uhr: Richard von Weizsäckers Frau Marianne mit Familie kommt begleitet von Bundespräsident Joachim Gauck in den Berliner Dom, die Glocken verstummen, der Trauergottesdienst beginnt.

10.55 Uhr: Die Glocken des Berliner Doms läuten. Der ehemalige Bundespräsident ist vor dem Altar aufgebahrt. Der Sarg ist in die Deutschland-Fahne eingehüllt.

10.45 Uhr: Der Berliner Dom füllt sich. Unter den Gästen befinden sich unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel, Vizekanzler Sigmar Gabriel, die ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler, Roman Herzog und Christian Wulff sowie Außenminister Frank-Walter Steinmeier.

10.30 Uhr: Hintergrundinformation: Der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker wurde am 15. April 1920 im Neuen Schloss in Stuttgart geboren. Eine Richard-von Weizsäcker-Straße in Stuttgart ist nun im Gespräch.