Bald sollen fast alle Stadtbahn-Haltestelle mit Fahrgast-Infos ausgestattet sein. Foto: /Lichtgut/Max Kovalenko

Die Stuttgarter Straßenbahnen AG will bis 2026 alle Stadtbahnstationen mit sogenannten DFI-Geräten nachgerüstet haben.

Stuttgart - Bereits vor gut 18 Monaten wurde die Infrastruktur für die beiden Geräte geschaffen, jetzt endlich hängen an der Stadtbahnhaltestelle Eszet in Untertürkheim die dynamischen Fahrgastinformationsanzeiger (DFI). Sie werden den Kunden der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) die Zeit bis zur Abfahrt der nächsten Stadtbahn anzeigen. Diese Angaben beruhen auf Echtzeit-Informationen, die die Fahrzeuge permanent an die SSB-Leitstelle senden. Auch über Störungen oder geplante Änderungen im Netz wird über die Geräte informiert. Dafür müssen sie nun noch ans SSB-Datennetz angeschlossen werden. In den nächsten Tagen, so ein SSB-Sprecher, sollen die beiden Anzeigetafeln für die Stadtbahnlinien U 9 und U 13 endlich in Betrieb gehen. Die Nachrüstung an der Haltestelle Eszet habe so lange gedauert, weil aufwendige Arbeiten zur Erdung der Geräte erforderlich gewesen seien.

Noch 65 Geräte geplant

Der Zeitplan der SSB für die Nachrüstung weiterer Stationenim Stadtgebiet bleibt eher vage: Etwas mehr als 200 Stadtbahnhaltestellen gibt es derzeit, 35 bis 40 von ihnen, darunter einige Stationen in Untertürkheim, Wangen und Hedelfingen, sollen noch mit insgesamt rund 65 Geräten ausgestattet werden – „geplant etwa bis 2026“. Damit sei eine Vollabdeckung bei der Stadtbahn erreicht, informiert der SSB-Sprecher. Was allerdings nicht bedeutet, dass an jedem Haltepunkt ein solches Gerät hängen wird. So werde zum Beispiel die letzte Haltestelle stadtauswärts – also jene vor der Endstation – nicht unbedingt mit einem dynamischen Fahrgastinformationsanzeiger ausgestattet, da dort meist wenige Fahrgäste einsteigen.

10 000 Euro Kosten pro Gerät

Die Realisierung des Vorhabens hänge von zahlreichen Einflüssen ab, betont der Unternehmenssprecher: von anstehenden Bauarbeiten, von den baulichen Gegebenheiten vor Ort oder auch davon, ob die Lieferanten die Geräte überhaupt bereitstellen können – und wenn ja, wie schnell und wie viele. Die Kosten sind hoch: Ein Stadtbahnhaltestellen-Gerät schlägt mit rund 6700 Euro zu Buche, hinzu kommen Kosten für Fundament, Mast und Verkabelung von rund 4000 Euro.

Nach Angaben der SSB sind derzeit im rund 900 Kilometer langen Liniennetz rund 650 DFI-Anlagen in Betrieb, die vielen kleinen Abfahrtsanzeiger an den Bushaltestellen mit eingerechnet. Der städtische Verkehrsbetrieb hat die Geräte vor mehr als 20 Jahren in seinem Streckennetz eingeführt.