Fahrende Werbebanner: Die SSB nutzen ihre Stadtbahnen, um neues Personal zu gewinnen. Foto: SSB

Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) benötigt dringend neue Mitarbeitende. Mit einer außergewöhnlichen Werbekampagne wird um Nachwuchs geworben.

„Kesselcruiser“, „Wasenblitz“ oder „Stäffele-Sprinter“ – was sich nach einem Schwäbisch-Kurs für Anfänger anhört, ist vielmehr eine neue Werbekampagne der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB). Seit kurzem sind drei Stadtbahnen und drei Busse mit den neuen Werbebannern im Stadtgebiet unterwegs.

 

SSB benötigt dringend Personal

Der Lokalpatriotismus ist bei den Wortkreationen unverkennbar. Wer genauer hinschaut entdeckt, das das Unternehmen hier mit Humor und Augenzwinkern ein ernstes Ziel verfolgt. „Steig ein und komm ins Team SSB – Ein sicherer Job, attraktive Karrierechancen und ein starkes Team warten auf Dich!“ prangt unter den Slogans. Denn der Schuh drückt gewaltig, die SSB braucht dingend qualifiziertes Personal, das sich langfristig an das Unternehmen bindet.

„Wir möchten unsere Fahrgäste in Stuttgart und der Region damit auf die SSB als Top-Arbeitgeberin aufmerksam machen“, erklärt Annette Schwarz, Arbeitsdirektorin und Personalvorständin. Quasi im Vorbeifahren soll so neues Personal gewonnen werden. Eine groß angelegte, teure Kampagne benötigt man nicht, bieten die Busse und Stadtbahnen, die täglich im Stuttgarter Netz unterwegs sind, die größtmögliche Werbeplattform.

Bereits jetzt muss das Angebot ausgedünnt werden

Die Auswirkungen des Personalmangels sind bereits jetzt zu spüren. Wie generell in den Sommerferien hat die SSB ihren Fahrplan ausgedünnt – dieses Mal noch stärker als üblich. Neben zahlreichen Baustellen zeichnet dafür die Fußball-EM verantwortlich. Durch das verstärkte Angebot hatten die Mitarbeitenden etliche Überstunden angesammelt. Ob die Kürzungen in der schulfreien Zeit reichen, um diese fast gänzlich abzubauen, bleibt abzuwarten. Bereits im Vorjahr musste die SSB den Stadtbahnverkehr wegen Personalengpässen eindämmen. Eine Besserung scheint derzeit nicht in Sicht.

Denn die Zahl der Mitarbeitenden im städtischen Verkehrsbetrieb, die in den Ruhestand gehen, wird in den kommenden zehn Jahren immer größer. „Die sogenannten geburtenstarken Jahrgänge verlassen uns in den verdienten Ruhestand“, erklärt Annette Schwarz. Die SSB müsse daher rechtzeitig qualifizierten Nachwuchs finden.