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Zwei Monate lang sind die Spritpreise gesunken, jetzt müssen Autofahrer wieder tiefer in die Tasche greifen.

Die Spritpreise sind laut ADAC die zweite Woche in Folge gestiegen. Nach einem deutlichen Preisrückgang von Mitte Oktober bis Mitte Dezember hatte der Automobilclub bereits kurz vor den Weihnachtsferien eine Trendwende registriert. In der Zeit vom 20. bis 27. Dezember verteuerte sich Benzin nun um weitere 2,5 Cent, der Liter Super E10 kostet laut ADAC im Bundesschnitt 1,686 Euro. Für Diesel werden durchschnittlich 1,816 Euro fällig, das sind 1,2 Cent mehr als in der Vorwoche. Bezogen auf den Jahresschnitt ist 2022 ohnehin das teuerste Tankjahr aller Zeiten.

Der ADAC führt den aktuellen Preisanstieg auf die höheren Rohölpreise zurück. Die Nordseesorte Brent hat sich im Wochenvergleich um fünf Prozent verteuert. Gleichzeitig äußerte der Verein die Hoffnung, dass mit dem Abflauen der saisonal bedingt erhöhten Nachfrage nach Heizöl zumindest der Dieselpreis in den nächsten Monaten sinken werde. Heizöl und Diesel werden aus dem gleichen Vorprodukt, nämlich Gasöl, gewonnen. Deshalb beeinflusst die Nachfrage nach Heizöl den Dieselpreis.

Einfuhrstopp für russischen Diesel greift im Februar

Gegen einen baldigen Preisrückgang spricht allerdings, dass am 5. Februar ein EU-weiter Importstopp für Erdölprodukte aus Russland in Kraft tritt. Die Einfuhr russischen Rohöls ist schon seit 5. Dezember mit wenigen Ausnahmen verboten. Doch der Import russischen Diesels in die Länder der Europäischen Union legte zuletzt noch einmal zu, wie aus dem jüngsten Ölmarktbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) hervorgeht. Etwa ein Zehntel des europäischen Diesel-Bedarfs wird bislang mit Einfuhren aus Russland gedeckt.

Der Energie-Informationsdienst Argus Media schätzt, dass Europa nach Inkrafttreten des Einfuhrverbots rund 60 000 Tonnen Diesel pro Tag durch Importe aus anderen Ländern ersetzen muss. Das sei etwa doppelt so viel wie die Produktionslücke, die im Oktober durch Streiks in mehreren französischen Raffinerien entstand. Damals reagierten europäische Händler mit verstärkten Diesel-Importen aus Asien, was jedoch die Preise in die Höhe trieb.