Nicht nur der Mannschaftsbus von Borussia Dortmund soll das Ziel von Sergej W. gewesen sein. Foto: dpa

Der Tübinger Sergej W. soll nicht nur den BVB-Mannschaftsbus für einen Anschlag ins Auge gefasst haben. Er plante offenbar auch Anschläge auf andere Transportmittel.

Dortmund - Die Staatsanwaltschaft Dortmund geht davon aus, dass der mutmaßliche BVB-Attentäter Sergej W. (28) weitere Anschläge geplant habe. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ am Montag. Das Magazin bezieht sich auf die 43-seitige Anklageschrift. Dem 28-Jährigen wird „versuchter Mord in 28 tateinheitlich zusammentreffenden Fällen in Tateinheit mit Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und mit gefährlicher Körperverletzung in zwei tateinheitlich zusammentreffenden Fällen“ zur Last gelegt.

Bei der Abfahrt des BVB vom Hotel zum Champions-League-Heimspiel am 11. April gegen den AS Monaco waren neben dem Mannschaftsbus drei Sprengsätze explodiert. Der spanische Verteidiger Marc Bartra wurde dabei schwer an Arm und Hand verletzt. Die Entscheidung des Landgerichts Dortmund über die Zulassung der Anklage steht nach Spiegel-Angaben noch aus.

Gewinne durch Anschläge

Der BVB war aber offensichtlich nicht das alleinige Ziel des Tatverdächtigen. W. soll sich im Internet nach der Tat mit mehreren Seilbahnen-Betreibern und deren Aktienkursen beschäftigt haben. Als Suchbegriff gab er unter anderem „Bergbahnen Engelberg-Trübsee Tiflis AG“ und deren Wertpapierkennnummer ein, ebenso suchte er nach der „Karwendelbahn AG“. Dieses Verhalten lasse nur den Schluss zu, schreiben die Dortmunder Staatsanwälte laut Spiegel, dass W. „sich ein neues Ziel suchte, um aus Kursverlusten aufgrund von Anschlägen Gewinne“ zu erzielen.