Klötzchenspiele und motorische Fähigkeiten gehen mit der Sprachförderung in der Kita Hand in Hand. Foto: dpa

Das Land hat bisher viel über Sprachförderung geredet. Es ist nun aber höchste Zeit, mehr zu tun, kommentiert Renate Allgöwer.

Stuttgart - Der Befund überrascht nicht, aber er gibt zu denken. Kinder mit Migrationshintergrund sind in Baden-Württemberg weit überproportional auf Sonderschulen vertreten. Gravierend ist ihr hoher Anteil an den Schulen für Kinder mit Lernschwächen. Man kann getrost davon ausgehen, dass das sehr viel mit der Sprachkompetenz zu tun hat. Dabei handelt es sich keineswegs nur um Flüchtlingskinder, die erst seit kurzem im Land sind.

Sprache als Schlüssel für Chancengleichheit

Völlig zurecht setzt die SPD auf bessere und frühe Forderung. Auch die CDU-Kultusministerin kann die Bedeutung der frühen Förderung gar nicht hoch genug einstufen. Die Sprachförderung für Kinder mit und ohne Migrationshintergrund erhebt sie zum Mittelpunkt der Bildungspolitik. Nur so lassen sich herkunftsbedingte Nachteile ausgleichen, da kann sich Susanne Eisenmann (CDU) der Unterstützung von allen Seiten sicher sein.

Allerdings sind weder die Forderungen noch die Lösungsansätze neu. Schon im bald acht Jahre alten Orientierungsplan für die frühkindliche Bildung ist die Bedeutung der Sprachförderung nachzulesen. Der Plan wurde allerdings nie verbindlich eingeführt, und die guten Absichten haben bisher offensichtlich nicht zu den erhofften Ergebnissen geführt. Es wird Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen. Kinder auf die Förderschule abzuschieben, ist keine Lösung.