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Am letzten Tag des Jahres wird gerne gespielt – wie wär’s mit einem Schwäbisch-Test?

Stuttgart - Am letzten Tag des Jahres wird gerne gespielt – wie wär’s mit einem Schwäbisch-Test für Reigschmeckte? Leser Hans Martin Wörner aus Stuttgart-Dürrlewang bietet sogar eine „verschärfte Form“ an. Es geht um folgenden Satz:

„Dam muasch duif ens Kuuze keia!“

Haben Sie’s verstanden? Nein? Macht nichts, denn selbst alteingesessene Schwaben dürften bei diesem Satz ins Stocken geraten. Herr Wörner liefert die Erklärung: „Der von mir in den sechziger Jahren gehörte Ausruf ist rein phonetisch für ,Schtadtfräck‘ nicht und auch für Spezialisten kaum verständlich. Die verschärfte Schwierigkeit liegt außer am Dialekt an dem handballtechnischen Fachausdruck, der sich darin befindet.

Hier die Übersetzung: Diesem (gemeint ist der gegnerische Torwart) musst du (den Ball) tief in die kurze (dem Schützen nähere) Torecke werfen!

Bei meinen Stuttgarter Handballfreunden ist der Ausruf vom Turnier ,henter Tübinga‘ bis heute ein genüsslicher Dialekt- Test. Nach der deutlichen gegnerischen Niederlage folgte seinerzeit übrigens noch der finale Satz. ,Jetzt miass m’r eis zairscht amol en Baal kaufa!‘“

Auch Leserin Helga Schramm sah sich vor schwierige sprachliche Aufgaben gestellt: „Ich erlebte als Reigschmeckte natürlich viele Verständigungsschwierigkeiten – etwa beim ,Häfelesmann‘, über den Sie an dieser Stelle schon berichtet haben (Beitrag vom 7. Dezember). Es war in den sechziger Jahren, als er laut scheppernd mit seinem Wagen in unserer Straße vorfuhr. Alles, was Beine hatte, umstand bald neugierig seinen kuriosen Laden. Da eilte noch eine urschwäbische Nachbarin hinzu und sagte: ‚I muaß gucka, ob der au a Gooskachl hott. I dät oine braucha.‘ Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, was das sein sollte. Wahrscheinlich dachte ich damals, ich würde mich blamieren, wenn ich nach ca. zwanzigjährigem Hiersein dieses Wort nicht verstand und war still. Bei der nächsten Gelegenheit ließ ich es mir von einer schwäbischen Freundin erklären. Goos und Kachl – wie soll man da auf einen Gansbräter kommen?“ Der schwäbische Spruch am letzten Tag des Jahres kommt von Leserin Renate Rother aus Luginsland: „Wenn einer ganz besonders langsam sprach, sagte man früher, ‚Dem verschemmlats Brot beim Schwätza en dr Gosch!‘“

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