Verdammt lang her: Angela Merkel (CDU) geht am 7. November vor Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen), Christian Lindner (FDP) und Horst Seehofer (CSU) in Berlin zu einer weiteren Verhandlungsrunde der Jamaika-Sondierungsgespräche Foto: AFP

Anglizismen und Bürokraten-Deutsch, Mode-Floskeln und aussterbende Begriffe – in unserer Sprach-Glosse hören wir genau hin. Wie die Menschen so reden, was sie sagen, wie sie’s meinen. Heute unter der Lupe: Loser.

Stuttgart - Es war wieder eine sehr turbulente Woche in Berlin. Jamaika ist vom Tisch, die Kanzlerin angeschlagen, der FDP-Chef im Kreuzfeuer der Kritik. Sitzen nur „Looser“ am Verhandlungstisch der Parteien, wird sich mancher jetzt fragen? Vielleicht war das wochenlange Sondieren ein Fehler, weil die Parteien den Bürgern falsche Hoffnungen gemacht haben. Sei’s drum.

Looser oder Loser?

Beim Wort „Looser“ jedenfalls schleicht sich häufig ein beliebter Fehler ein. Einen „Looser“ gibt es nämlich nicht. Korrekt wird der Versager/Verlierer im Englischen „loser“ geschrieben. „Looser“ ist der Komparativ (Steigerungsform) des Adjektivs „loose“ – locker/schlaff.

Das Denglish-Wort – ein Anglizismus, bei dem ein englisches Wort in der deutschen Sprache verwendet wird – erfreut sich in der korrekten („loser“) wie inkorrekten („looser“) Schreibweise großer Beliebtheit. Obwohl beide Begriffe nichts miteinander zu tun haben, werden sie häufig verwechselt.

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Die Phoentik ist schuld

Ein Grund könnte in der Phonetik liegen. „Loser“ und „looser“ werden quasi gleich ausgesprochen. Selbst englische Muttersprachler und Sprachexperten haben ihre Schwierigkeiten mit der richtigen Schreibweise. Auf der Webseite www.wortschaft. uni-leipzig.de beispielsweise finden sich für „looser“ nur Beispiele, die sich auf „loser“ beziehen.

Und wie ist mit „looser loser“? Dieser Typus existiert auch in der Politik. Was ihn vom „loose loser“ unterscheidet, ist, dass er ein noch schlafferer Versager ist.