Wer glücklich sein will, darf die Hände nicht in den Schoß legen und hoffen, dass schon alles glatt läuft. Foto: dpa

Anglizismen und Bürokraten-Deutsch, Mode-Floskeln und aussterbende Begriffe – in unserer Sprach-Glosse hören wir genau hin. Wie die Menschen so reden, was sie sagen, wie sie’s meinen. Heute unter der Lupe: Glück.

Stuttgart - Jeder will es, manche finden es, wohl keiner kann es für immer halten. Sogar die Deutsche Post fragt jedes Jahr in einer Studie danach. Glück. Doch was ist das eigentlich? Ein Leben in Reichtum und Luxus? Beruflicher Erfolg samt kuscheligem Heim? Ein langes, gesundes Leben? Ehre, Macht, Ruhm? Der Raffgierige wird unter Glück etwas anderes verstehen als der Bescheidene, der Menschenverächter etwas anderes als der Philanthrop.

Die Antworten darauf, was Glück ausmacht, sind so zahlreich und individuell wie es Menschen gibt. Arme und Reiche, Kranke und Gesunde, Schlaue und Dumme – sie alle wollen nur eines: Dass ihr Leben gelingt und sie glücklich sind.

Jeder ist seines Glückes Schmied

Das Wort Glück stammt vom Mittelniederdeutschen „gelucke“ und Mittelhochdeutschen „gelücke“. Es meint die Art und Weise, wie etwas endet. Glück ist der günstige Ausgang eines Ereignisses, einer biografischen Episode, auf die der Mensch sehr wohl Einfluss nehmen kann.

Jeder ist seines Glückes Schmied, sagt das Sprichwort. Es gibt nämlich einen zentralen Hebel, der das gelingende Leben begünstigt: Selbstdisziplin. Wer glücklich sein will, darf die Hände nicht in den Schoß legen und hoffen, dass schon alles glatt läuft, andere die großen Entscheidungen für einen treffen oder sich das ganze irgendwie fügen und auflösen wird. Er muss aktiv nach seinem Glück greifen.

Wie sagt die Trierer Glücksforscherin Michaela Brohm-Badry. „Wer nur auf dem Kanapee sitzt, sorgt nicht dafür, dass er Erfolgserlebnisse hat.“