Die neue Anlage bietet insgesamt 250 Kletterrouten Foto: factum/Weise

Die Gaststätte und der Pool sind zwar noch nicht fertig, aber das wird die Kletterfans kaum schrecken: Am nächsten Wochenende öffnet die neue Kletterhalle an der Ludwigsburger Fuchshofstraße. Mit einem Schnuppertag am Sonntag, 22. Januar, beginnt im Griffwerk Sportzentrum Ost der Kletterbetrieb.

Ludwigsburg - Die Gaststätte und der Pool sind zwar noch nicht fertig, aber das wird die Kletterfans kaum schrecken: Am nächsten Wochenende öffnet die neue Kletterhalle an der Ludwigsburger Fuchshofstraße: am Samstag nur für Vereinsmitglieder und am Sonntag, 22. Januar, von 11 bis 18 Uhr erstmals für alle. „Wir wollen den Leuten endlich zeigen, was da entstanden ist, auch wenn wir die Halle offiziell erst im Frühjahr einweihen“, sagt Hans-Peter Schmitt, der das Bauprojekt für die Wolfgang-Reisser-Stiftung betreut hat. Beim bloßen Zeigen wird es aber nicht bleiben, mit dem Sonntag beginnt auch der normale Kletterbetrieb.

Im einem ganz frühen Planstadium war stets die Rede von einer neuen Halle des Hockeyclubs Ludwigsburg (HCL), in der es auch eine Kletterwand gegen sollte. Was jetzt für das Publikum geöffnet wird, ist eine große Kletterhalle mit Yoga- und Fitnessbereich sowie einem Lokal, mehreren Apartments für Gastsportler sowie Büros und Gruppenräume des HCL (Letzte gehen erst später in Betrieb).

Mit der Verlagerung des Schwerpunkts hat sich auch der Name geändert: Griffwerk im Sportzentrum Ost heißt es nun. Und für den Betrieb von Kletterhalle und Fitnessstudio wurde eine eigene Gesellschaft gegründet: „Der HCL wäre damit überfordert“, sagt Hans-Peter Schmitt, der künftige Geschäftsführer dieser GmbH.

Halle soll den HCL absichern

Die neue Halle bietet einige Superlativen: es gibt insgesamt 250 Routen, die bis zu einer Höhe von 16 Metern führen. 180 davon in der Halle, 70 unter freiem Himmel. Dazu gibt es einen Boulderroom und Bereiche mit kleineren Kletterrouten, an denen Neulinge geschult werden können, sowie einen Raum für die Kleinkindbetreuung. Die Kletterfläche im Innern beträgt 2100 Quadratmeter, draußen kommen weitere 500 Quadratmeter hinzu.

In der Region Stuttgart werde das nur durch das Kletterzentrum des Deutschen Alpenvereins (DAV) auf der Waldau in Stuttgart-Degerloch übertroffen. Dort stehen den Kraxlern auf 4600 Quadratmeter 460 verschiedene Kletterrouten zur Verfügung. „Aber die betrachten wir nicht als unsere Konkurrenz“, sagt Schmitt. Der Kontakt zum DAV sein gut: „Die haben uns während der Bauzeit auch beraten.“

Baubeginn war im Jahr 2014, doch die Idee für die HCL-Halle mit Kletterwand hatte der Bauunternehmer, Hockeyspieler und -fan Wolfgang Reisser schon vor weit mehr als zehn Jahren. Von Anfang an war der Architekt André Lang mit im Boot, vor sechs Jahren ist der Jurist Hans-Peter Schmitt zum Projektteam hinzu gekommen. Ziel war es, dem Verein, der keine Nachwuchssorgen hat, eine zuverlässige Perspektive zu geben. Derzeit trainieren beim HCL 370 Kinder, dank des neuen Sportzentrums könnten es leicht 500 werden, meint Schmitt. Reisser hatte lange auf das Okay der Stadt warten müssen, und als er es schließlich 2012 bekommen hatte, löste das bei anderen Sportvereinen eine Neiddebatte aus. Denn die von Reisser eigens für den Hallenbau gegründete Stiftung trägt die Hauptlast der Kosten.

Anwohner befürchten Verkehrsprobleme

Die später hochgekochte Diskussion um fehlende Parkplätze rund um das Areal dauert an. Das Stadtplanungsamt hat das Problem erkannt und will noch an einigen Stellen nachjustieren. Aus ursprünglich kalkulierten sieben Millionen sind etwas mehr als zehn Millionen Euro geworden. Aber auch diese Kostensteigerung gehe nicht zu Lasten der Steuerzahler, betont Reisser. Der Förderbeitrag der Stadt war von vornherein auf 790 000 Euro festgeschrieben worden. „Damit liegen wir weit unter der üblichen kommunalen Förderung für Sportvereine von bis zu 60 Prozent“, sagt Schmitt.