Das Hallenbad und die zwei Sporthallen im Leonberger Sportzentrum bleibt geschlossen. Quelle: Unbekannt

Nach dem Ende des Leonberger Sportzentrums müssen Sportler auf Hallen in Region ausweichen.

Leonberg - Noch ist nicht klar, ob das marode und aus Sicherheitsgründen geschlossene Leonberger Sportzentrum saniert oder ob an anderer Stelle neu gebaut wird. Der Gemeinderat wird darüber voraussichtlich am 25. Oktober entscheiden. Fest steht aber, dass örtliche Vereine lange Zeit ohne das Hallenbad und zwei Sporthallen auskommen müssen. Um den Sportbetrieb aufrechterhalten zu können, müssen sie teils in andere Städte und Gemeinden fahren.

Stuttgart-Feuerbach und -Untertürkheim, Ditzingen, Rutesheim, Sindelfingen, Althengstett - die Wasserfreunde Leonberg lernen die Region kennen. Der Verein (620 Schwimmer) kommt mit seinen Leistungsgruppen und Breitensportlern jetzt zwangsläufig weit herum. Die Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mit ihren gut 200 Mitgliedern findet in Rutesheim, Weil der Stadt und Sindelfingen Asyl.

Beide Vereine waren bisher im Sportzentrum zu Hause. So wie die 325 Handballer der Spielgemeinschaft Leonberg/Eltingen, die zum Training jetzt bis Rutesheim und Sindelfingen müssen. Das Aus des Sportzentrums baden zudem Vereine aus, die andere Leonberger Hallen nutzen. Sie müssen Trainingszeiten abgeben, damit es für alle einigermaßen reicht. Zu den Leidtragenden gehören auch Schulen. Hier ist Schwimmen aus dem Stundenplan komplett gestrichen, und 1600 Gymnasiasten müssen zum Sportunterricht mit Bussen in die Teilorte Warmbronn, Gebersheim und Höfingen fahren.

Leobad zu weit entfernt

Schlechte Zeiten also für Sportler und Schüler - und die gehen so schnell nicht vorbei. Für die Sanierung des Sportzentrums - die schnellste und mit acht bis zehn Millionen Euro günstigste Lösung - veranschlagt die Stadt eineinhalb bis zwei Jahre. Ein Neubau würde um die 20 Millionen Euro kosten.

Oberbürgermeister Bernhard Schuler macht sich für die Sanierung stark. Doch bei Stadträten gibt es auch andere Planspiele. So könnten beim Freibad "Leobad" eine Sporthalle und ein Hallenbad entstehen - das jetzige Grundstück im Stadtzentrum soll dann zum Wohngebiet werden. Andere halten ein Hallenbad beim Leobad und eine Sporthalle auf dem Festplatz an der Steinstraße für sinnvoll. Nicht ganz neu, aber wieder im Gespräch, ist der Umbau des Freibads zu einem Allwetterbad.

Über all das werden die Stadträte zunächst einmal hinter verschlossenen Türen diskutieren. Sie treffen sich am 15. Oktober zu einer Klausurtagung. "Ich glaube nicht, dass in der Klausur schon eine Entscheidung fällt", sagt Stadtchef Schuler. Zehn Tage danach - bei der Ratssitzung am 25. Oktober - soll dann aber Klarheit herrschen.

Die Wassersportler haben bereits darauf gedrängt, dass die Entscheidung nicht auf die lange Bank geschoben wird. Und die Chefs aller Leonberger Schulen haben sich bei der Standortfrage positioniert. Sie wollen den heutigen behalten. Das am Stadtrand gelegene Areal des Leobads sei viel zu weit von den Schulen entfernt.

Das 1974 eröffnete Sportzentrum gilt seit Jahren als sanierungsbedürftig. Es war in den Sommerferien durch den E-Check der elektrischen Installationen gefallen.