Der TSV Steinhaldenfeld hat einen Kunstrasenplatz bekommen. In Stuttgart gibt es noch einige Vereine, die nur einen Tennenplatz haben. Damit kein unfairer Wettbewerb entsteht, muss Abhilfe geschaffen werden, findet Werner Schüler vom Sportkreis.
Bad Cannstatt - Auf diesen Tag hat der TSV Steinhaldenfeld lange gewartet. Seit Jahrzehnten wünscht sich der Verein einen Kunstrasenplatz. Am Mittwoch, 10. Dezember, ist dieser Wunsch nun in Erfüllung gegangen. Pünktlich zum 75-jährigen Bestehen des Vereins im kommenden Jahr hat Susanne Eisenmann, die Bürgermeisterin für Kultur, Bildung und Sport, den neuen Kunstrasenplatz offiziell an den TSV Steinhaldenfeld übergeben.
Kooperation mit der Pelikanschule in Neugereut
Warum die rund 610 000 Euro teure Anlage für den Sportverein so wichtig ist, machte Werner Schüle vom Sportkreis Stuttgart deutlich. Der Kunstrasenplatz ist nicht nur bei jedem Wetter bespielbar, die Verletzungsgefahr sei auch deutlich geringer. Die Anlage ist deshalb besonders für Sportangebote mit Kindern geeignet. Dass sich eine solche Investition im Fall des TSV Steinhaldenfeld lohnt, erläuterte Jochen Frys vom Vereinsvorstand. Die Fußballabteilung sei mit 380 Mitgliedern, darunter rund 200 Jugendlichen, die zweitgrößte Abteilung des Vereins. Frys verwies zudem auf das Projekt Mädchenfußball, die Kooperation mit der Pelikanschule in Neugereut und die diversen Feriencamps des Vereins. Die Integration von Flüchtlingskindern könnte zukünftig ebenfalls zu den Aufgaben des Sportvereins zählen.
Auch wenn „die Bauphase für alle Beteiligten anstrengend war“, die Fußballmannschaften auf andere Vereine und Trainingsplätze ausweichen mussten, freut sich Frys sehr über den neuen Kunstrasenplatz. Er machte aber auch keinen Hehl daraus, dass der Verein lange für diese Anlage gekämpft habe. Frys lobte den Bürgerhaushalt als gutes Instrument, dort hatte es die Forderung nach einem Kunstrasenplatz für Steinhaldenfeld auf Platz 27 geschafft.
Es gibt immer noch Vereine mit einem Tennenplatz
Der Tennenplatz des TSV ist bereits der zweite Sportplatz, den die Landeshauptstadt in diesem Jahr in einen Kunstrasenplatz umgewandelt hat. Auch der SV Eintracht 1896 hat eine solche Anlage bekommen. Außerdem wurde bei den schon bestehenden Kunstrasenplätzen des TSV Weilimdorf und des SV Stuttgarter Kickers der Belag erneuert. „Es ist wieder ein Loch gestopft“, sagte Werner Schüle. Er betonte aber auch, dass es in Stuttgart nach wie vor eine Handvoll Vereine gebe, die nur einen Tennenplatz haben. Hier müsse dringend Abhilfe geschaffen werden, damit im Fußball keine Zwei-Klassen-Gesellschaft unter den Vereinen entstehe. Der TSV Steinhaldenfeld ist jetzt auf alle Fälle wieder konkurrenzfähig.