Stefan Kretzschmar (rechts) ist ab sofort Bundestrainer. Aber nicht der Nachfolger von Christian Prokop (links). Foto: Baumann

Stefan Kretzschmar wechselt das Metier und muss für seinen neuen Job noch nicht mal das Haus verlassen. Wir haben eine Vermutung, warum er Bundestrainer wurde. Daher ist er unser Sportsfreund des Tages.

Stuttgart - Stefan Kretzschmar war schon zu seiner aktiven Zeit der „etwas andere Handballer“. Genial in seinen Aktionen, mit einem Handgelenk wie nur wenige auf der Welt ausgestattet und dank seiner punkigen Haare, diverser Tattoos und markigen, politisch sehr weit links zu verordnenden Sprüche der erste deutsche Handballer, der sich zu einer echten Marke machte.

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Nun probiert der ehemalige Weltklassespieler etwas Neues: Er wechselt nicht etwa wie seine Tochter zum Beachhandball, sondern eifert Ex-Freundin Franziska van Almsick nach. Zumindest ein bisschen. Allerdings wagt sich der 46-Jährige nicht wie die ehemalige Weltklasse-Schwimmerin ins Wasser, genau genommen noch nicht mal an den Beckenrand – aber „Kretzsche“ wird bei der Wasserball-Senioren-WM in Gwangju als Bundestrainer der U-45-Auswahl fungieren. Kurios: Kretzschmar fliegt gar nicht mit der Truppe – die er von den Olympischen Spielen in Atlanta 1996 kennt – nach Südkorea, sondern sitzt im heimischen Leipzig.

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„Ich werde den Jungs täglich ein Video schicken, sie heiß machen und auf ihre Gegner fokussieren“, beschreibt er seine Aufgabe. Wer weiß: Vielleicht will er gar nicht, dass das Team den Titel holt. Denn sonst müsste er laut Deal bei der nächsten WM als Torjäger statt als Coach glänzen. Unterordnen war noch nie seine Stärke – dann doch lieber Bundestrainer im fremden Metier.