Neben Siegen und Niederlagen gibt es in der Welt des Sports auch reichlich absurdes, seltsames und lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: der ehemalige Fußballstar Ronaldinho.
Stuttgart - Ronaldinho ist wieder frei. Auch sein Bruder Roberto Assis. Anfang März wurden sie bei der Einreise nach Paraguay mit gefälschten Pässen erwischt, und da fragen wir uns auf Anhieb, wieso ein ehemaliger Fußball-Superstar des FC Barcelona nach seiner großen Karriere nichts weiter zu tun hat, als sich mit seinem offenbar in zweifelhaftem Ruf stehenden Bruder herumzutreiben. Dieser Umgang und sicher auch eigene Unzulänglichkeiten führten oft zu Schwierigkeiten. Als die beiden erwischt wurden, steckte man sie nicht nur wegen der falschen Ausweise in U-Haft, sondern auch wegen möglicher Verwicklungen in Delikte wie Geldwäsche und Korruption.
Arrest im Luxushotel
Die U-Haft wurde im April gegen eine Kaution in Höhe von 1,3 Millionen Euro beendet, dafür saß Ronaldinho dann in Arrest. Den verbrachte er in einem Luxushotel. Hintergrund: Dem einstigen Weltstar und seinem Bruder waren im November 2018 in Brasilien die Reisepässe entzogen worden, weil sie Strafzahlungen in Millionenhöhe nicht geleistet hatten. Die Strafe war verhängt worden, weil sie bei der Bebauung eines Grundstücks massive Umweltschäden verursacht haben sollen.
Nun ist das Kapitel zu und Ronaldinho ein freier Mann. Überdies stelle er keine Gefahr für die Gesellschaft dar, wie die Staatsanwaltschaft versicherte. Wenn der Ex-Kicker, den wir im Hinblick auf Tricks als größte Zaubermaus des Weltfußballs bezeichnen müssen, wieder in Brasilien ist, muss er sich ein Jahr lang alle drei Monate bei einem Richter zeigen. So ganz trauen sie ihm halt doch nicht über den Weg. Wie früher die Verteidiger.