Noriaki Kasai ist ein Evergreen des Wintersports.Foto:dpa/Timo Jaakonaho Foto:  

Neben Siegen und Niederlagen gibt es in der Welt des Sports auch reichlich absurdes, seltsames und lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: der Skispringer Noriaki Kasai.

Stuttgart - Bei Noriaki Kasai verschieben sich die Dinge nach hinten. Der Japaner ist inzwischen 47 Jahre alt – aber immer noch als Skispringer aktiv. Er peilt sogar die Olympischen Winterspiele 2022 an. Wenn er sich da dann noch mit fast 50 Jahren die Schanze hinunterwirft, spätestens dann sagen wir geschlossen: Respekt, alter Knabe! Und da sich zu Kasais unfassbarer Zähigkeit auch noch die Tatsache gesellt, dass er Japaner ist und viel von Askese, Körperbewusstsein, Meditation und reichlich Fisch auf dem Tisch hält, da wagen wir hier einfach mal die Prognose: Wenn er so weitermacht, wird er 143 Jahre alt.

Eine Menge Holz

Könnten wir es dann noch tun, würden wir vor dem Ausnahmeathleten, der auch heute noch Top-Weiten zustande bringt, den Hut ziehen – aber das wird im Hinblick auf die durchschnittliche Lebenserwartung in Europa eher schwierig. Jetzt haben sie Kasai auch noch ins Guiness Buch der Rekorde eingetragen, weil er an 569 Einzel-Weltcups teilnahm, das ist jede Menge Holz. Zwischen 1988 und 2020 gelang ihm diese beeindruckende Rekordzahl, also in strammen 32 Jahren. „Ich werde weiter mein Bestes geben, um diesen Rekord auszubauen“, meint Kasai – aber wen wundert’s. Seit Jahren erzählt er, dass es keinen Grund gebe, am Ist-Stand etwas zu verändern. Denn das Gefühl in der Flugphase sei mit nichts auf diesem Planeten zu vergleichen, sagt Kasai – der selbst mit nichts und niemandem zu vergleichen ist. Das müsste dem bescheiden Mann nur mal einer sagen.