Nico Hülkenberg hat 179 Formel-1-Rennen absolviert, stand aber kein einziges mal auf dem Podium. Nun wartet er auf ein Vertragsangebot. Foto: dpa/Jens Büttner

In der Welt des Sports gibt es auch auch in diesen schwierigen Tagen reichlich Absurdes, Seltsames und Lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: Nico Hülkenberg, der Bauspar-Fuchs.

Stuttgart - Nico Hülkenberg ist ein Rennfahrer ohne Vertrag bei einem Rennstall, der gern Aushilfsjobs annimmt, wenn die etatmäßigen Piloten etwa wegen einer Covid-19-Infektion ausfallen. Zweimal hat der Mann aus Emmerich bei Racing Point schon ausgeholfen, wir vermuten, er macht dies nicht auf 450-Euro-, sondern auf 4500-Euro-Basis (pro Tag). Diese Einsätze sind für ihn so etwas wie Bewerbungsvideos, weil sich der Bursche mit 33 Jahren zu jung fühlt, um permanent als Fernsehexperte zu fachsimpeln oder im Speditionsunternehmen seines Vaters den Brummifahrern Tipps beim Überholen zu verraten. Aber bislang hat sich kein Formel-1-Teamchef bei ihm gemeldet und ihm einen Kuli in die Hand gedrückt zur Unterschrift.

Nun war Nico Hülkenberg im Studio von Servus TV beim „Talk in Hangar 7“ in Salzburg. Wenn ein Rennfahrer beim Haussender von Red Bull zu Gast ist, dann beginnt die Gerüchteküche innerhalb von wenigen Minuten zu brodeln: Könnte der Deutsche nächstes Jahr das Cockpit neben Max Verstappen besetzen, weil Alexander Albon aufgrund seiner nicht wirklich ausgezeichneten Leistungen nach der Saison vor die Garagentür gesetzt wird? Der Moderator hat das natürlich gleich zu Beginn der Sendung gefragt, Hülkenberg antwortete: „Natürlich habe ich unterschrieben.“ Und nach einer kurzen, verschmitzten Pause erklärte er: „Einen Bausparvertrag, von dem ich mir eine ordentliche Rendite verspreche.“ So ein Fuchs, dieser Nico Hülkenberg. Wenn er keine Anstellung als Rennfahrer mehr bekommt, rollen sie ihm bestimmt woanders einen roten Teppich aus: in Schwäbisch Hall.