Neben Siegen und Niederlagen gibt es in der Welt des Sports auch reichlich absurdes, seltsames und lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: der Fußball-Star Arjen Robben.
Stuttgart - Die Laune war vielleicht ein bisschen zu gut bei Arjen Robben am Sonntagabend. Der Starfußballer durfte nach einer längeren Verletzungspause wieder mitspielen. Beim 0:0 seines Clubs FC Groningen gegen den FC Utrecht wurde der 36-Jährige in der 76. Minute eingewechselt. Und so plauderte der Mann, der seine großartige Karriere (Landesmeister mit drei europäischen Spitzenclubs, Vizeweltmeister 2010 mit den Niederlanden und Champions-League-Sieger 2013 mit dem FC Bayern) eigentlich im Sommer 2019 in München beendet hatte, unbeschwert drauflos. Am Ende sagte er in die Kameras des TV-Senders NOS, jetzt müsse er aber sein Fahrrad aus der Umkleidekabine holen und nach Hause, bevor es dunkel wird. „Ich habe kein Licht“, sagte Roben, „aber nicht laut sagen. Sonst muss ich eine Strafe zahlen.“ Der Schreck saß tief bei Robbens Fangemeinde. Jahrelang war ihr Liebling im Münchner Nobelviertel Grünwald mit den Edelfahrzeugen des Sponsors unterwegs. Und jetzt? Ein Fahrrad! Muss er gar sparen? Was ist mit seinem als Profifußballer erwirtschafteten Vermögen von geschätzten 71 Millionen Euro geschehen?
Wir können an dieser Stelle Entwarnung geben. Arjen Robben macht nur das, was in Groningen (beinahe) alle machen. Der Ort wird auch gerne als „Welthauptstadt des Radfahrens“ bezeichnet. Rund 60 Prozent des Verkehrs werden mit dem Fahrrad abgewickelt, mit dem Auto müssen Umwege in Kauf genommen werden. Und Umwege gibt es für einen Weltklassestürmer keine. „Ich kenne die Schleichwege“, sagt Robben vielmehr. Von früher. Schließlich ist er in der Jugendakademie des FC Groningen groß geworden.