Macht Karriere in den USA: der Stuttgarter Jakob Johnson Foto: imago//Marc Schueler

Neben Siegen und Niederlagen gibt es in der Welt des Sports auch reichlich absurdes, seltsames und lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: der Football-Spieler Jakob Johnson.

Stuttgart - Wenig anderes macht die Amerikaner glücklicher als so eine herrliche Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Story, die idealerweise auch ein bisschen kitschig sein muss. Nun ist der Football-Spieler Jakob Johnson ein Bär von einem Mann und im Prinzip keine Figur für eine Seifenoper, den solch einen Burschen würde man sofort an die Eingangstür der eigenen Diskothek stellen, wenn man denn eine hätte.

Jakob Johnson ist ein Stuttgarter Junge, tätowierte sich schon „0711“ auf den Körper und wenn die Kohle mal spürbar knapp wurde, arbeitete er als Kellner auf dem badischen Oktoberfest in der Nähe von Freiburg. Jetzt ist es wohl aber so, dass er der Kirmes im Südbadischen bis auf Weiteres „lebe wohl“ sagen kann, denn der Mann, der bei den Stuttgart Scorpions spielte, fasst in der amerikanischen NFL, der größten Liga des Planeten, immer mehr Fuß. Auch wegen der Corona-Krise hauen die NFL-Teams ihre Budgets in alle Einzelteile – nun, vor Saisonbeginn, wurden die Kader von 80 bis 90 Spieler auf 53 überwiegend sehr gut bezahlte Starspieler reduziert. Und diesen Kahlschlag hat Johnson bei den New England Patriots jetzt überlebt – und gehört immer noch zur Mannschaft.

Fullback Johnson hatte es im Vorjahr über das International Pathway Program (IPP) für nicht-amerikanische Talente in den Kader der Patriots geschafft, nun geht er beim früheren Seriensieger bereits in seine zweite Saison. Also wird der 25-Jährige künftig keine sechs Grillhähnchen mehr gleichzeitig an den Tisch tragen, sondern sie selbst vertilgen – und zwar eines nach dem anderen.