Hanchao Yu ist mittlerweile nicht mehr so glücklich – er hat seinen Job als Fußballer verloren. Foto: imago

In der Welt des Sports gibt es auch auch in diesen schwierigen Tagen reichlich Absurdes, Seltsames und Lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: Hanchao Yu, der Mann mit der F-Klasse.

Stuttgart - In Stuttgart lernen die Autofahrer ganz behutsam, mit dem Fahrverbot für ältere Diesel-Fahrzeuge umzugehen. In London existiert eine City-Maut, werktags von 7 bis 18 Uhr werden umgerechnet 12,50 Euro fällig, wenn man nach London-City fährt, ganz unabhängig von Otto- oder Dieselmotor. Auch in Oslo, Bologna oder Mailand zahlen Autofahrer fürs Autofahren in der Stadt. In Singapur wird diese Gebühr seit 1975 erhoben, und in China gelten verschiedene Vorschriften. Wegen der starken Umweltbelastungen dürfen in Guangzhou Autos, die nicht dort angemeldet wurden, nur an vier aufeinanderfolgenden Tagen gefahren werden, dann müssen sie mindestens vier Tage ruhen.

Dem chinesischen Fußballprofi Hanchao Yu hat diese Regel nicht gefallen, weshalb er sich Klebeband beschafft hat – und kurzerhand aus einem „E“ auf dem Nummernschild seines Mercedes ein „F“ zauberte. Durchaus clever, aber der 33-Jährige war nicht clever genug: Er hatte diese selbstverständlich illegale Buchstabenvariation in aller Öffentlichkeit vorgenommen und sich von einem Passanten filmen lassen. Er landete erst vor Gericht und dann im Gefängnis – 15 Tage Gewahrsam, dazu gab es eine Geldstrafe von umgerechnet 645 Euro. Den Betrag konnte Mister Yu verschmerzen, allerdings wurde der Stürmer von seinem Arbeitgeber Guangzhou Evergrande umgehend gefeuert – und ist nun nach seiner Haftentlassung an diesem Mittwoch ohne Job. „Ich hoffe, dass mein Fall anderen als Warnung dient“, teilte der reuige Sünder in den sozialen Medien mit. Denn spätestens jetzt sollte jeder wissen, dass Mercedes natürlich eine E-Klasse herstellt, aber keine F-Klasse.