Diego Maradona fühlt sich sichtlich wohl.Foto:AFP/Pedro Pardo Foto:  

Neben Siegen und Niederlagen gibt es in der Welt des Sports auch reichlich absurdes, seltsames und lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: der ehemalige Superkicker Diego Maradona.

Stuttgart - Wie jetzt? Erst trat Diego Maradona als Trainer des argentinischen Fußballclubs Gimnasia y Esgrima La Plata zurück, weil sich sein Lieblingspräsident Gabriel Pellegrino wegen heftiger Streitereien nicht mehr zur Wahl aufstellen lassen durfte – und so garnierte Maradona seinen Treueschwur auch mit der romantischen Formulierung: „Ich kam mit dir und geh mit dir.“ Und zwei Tage später heißt es: Kommando kehrt!

Seinen überfallartigen Rücktritt vom Rücktritt begründete der Mann, den die Argentinier vergöttern, egal was er macht, dann aber fast schon kleinlaut mit dem Satz: „Es macht mich sehr glücklich, sagen zu können, dass ich weiterhin Trainer des Clubs bin.“ Eine gewisse Sprunghaftigkeit passt zu ja zu Diego Maradona, der alles ausprobiert hat im Leben: Drogenkonsum, Kontakte zur Camorra, Gewehrschüsse auf Journalisten, auch eine gewisse Sympathie für Despoten autoritärer Staaten war immer wieder erkennbar. Als Trainer hangelt er sich derweil von Job zu Job, vor allem Geld spielt für ihn dann natürlich eine große Rolle – bis der Jahrhundert-, ach was Jahrtausend-Kicker wieder abzieht, weil er will oder muss oder beides.

Bei Gimnasia sind sie nun froh, dass es sich der Exzentriker noch einmal anders überlegt hat. Unter ihm hat die vom Abstieg bedrohte Truppe drei von acht Spielen gewonnen und 13 Hütten gemacht. Außerdem hat Maradona dem Club Tausende neuer Mitglieder beschert, die Maradona unbedingt im Stadion erleben wollen. Sie steigen auch mit ihm ab. Bedingungslos. Einen göttlicheren Untergang kann es nicht geben.