Tennisstar Roger Federer taugte in jungen Jahren eher nicht als Vorbild. Foto: dpa/Michael Dodge

Neben Siegen und Niederlagen gibt es in der Welt des Sports auch reichlich absurdes, seltsames und lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: Tennis-Superstar Roger Federer.

Stuttgart - Liebe Eltern rüpelhafter Kinder – es ist noch nicht zu spät! Alles kann besser, alles kann gut, alles kann ruhiger werden – das lehrt uns das Beispiel jenes prominenten Mannes, der heute längst als Vorbild auf allen Ebenen durchgeht. Er ist vielleicht der Gentleman schlechthin – auf dem Platz und daneben. Und er ist dies: die Ruhe in Person.

Das aber war nicht immer so bei Roger Federer, im Gegenteil. In einem Interview mit dem „Zeit“-Magazin sprach der 38-jährige Grand-Slam-Rekordsieger nun über seine Flegeljahre in der Jugend. Der junge Federer also ging auf dem Tennisplatz oft so weit, dass er jeden Ball lautstark kommentierte, wofür sich seine Eltern geschämt haben. Sie hätten sogar gedroht, so sagt es Federer, ihn nicht mehr zu Nachwuchs-Turnieren zu begleiten.

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„Wenn du so weitermachst, kommen wir nicht mehr mit auf Tour, das ist ja peinlich“, berichtete Federer nun. Und na klar, auch der eine oder andere Schläger musste dran glauben – bis im Jahr 2001, nach einem weiteren Ausraster, ein Wendepunkt kam. Da sei es ihm bewusst geworden, dass es so nicht weitergehe. Federer suchte sich psychologische Hilfe.

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„Das war ein extrem langwieriger Prozess. Erst zwei Jahre später habe ich wirklich gewusst, wie ich mich auf dem Platz verhalten muss, um einerseits nicht zu gleichgültig und andererseits nicht immer gleich auf 180 zu sein“, erklärte Federer.

Er fand den Mix und wurde vom Rüpel zum Ruhepol. Was uns das lehrt? Wie gesagt – es ist nie zu spät. Nicht für manche Kinder. Und im Zweifel auch nicht für so manchen Erwachsenen.