Für den FDP-Politiker Stephan Seiter könnten privat betriebene Ärztezentren die medizinische Versorgung sichern – auch in der Trägerschaft von Kommunen.
Bei einem Informationsbesuch in der Sportklinik Fellbach hat der FDP-Bundestagsabgeordnete Stephan Seiter die vor sechs Monaten eröffnete Einrichtung als ein Modell für eine innovative medizinische Versorgung bezeichnet. Mit Blick auf die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplante Regulierung sei es in der ambulanten Betreuung von Patienten wichtig, die Vielfalt verschiedenster Träger zu erhalten, so der Politiker.
Das Sportklinik-Team kann bereits 50 000 Operationen vorweisen
„Die neue Sportklinik ist ein herausragendes Beispiel für die Bedeutung spezialisierter, aber für Privat- wie für Kassenpatienten gleichermaßen zugänglicher medizinischer Versorgung. Nicht zuletzt die Sportvereine in der Region würden vom hochklassigen Angebot mit sportmedizinischen Dienstleistungen von Operationen über Physiotherapie bis hin zur bildgebenden Diagnostik profitieren, sagt Seiter in einer Mitteilung.
Die Sportheum genannte Klinik ist vor einem halben Jahr von Bad Cannstatt nach Fellbach gewechselt und kann neben technischen Innovationen ein mit 50 000 Operationen eingespieltes Team vorweisen. Die privat betriebene Einrichtung, in der neben Frieder Mauch, Guido Engel und Ulrich Becker auch Raymond Best, der Mannschaftsarzt des VfB Stuttgart, tätig ist, stellt aus Sicht von Stephan Seiter einen wichtigen Faktor für ein flächendeckendes Gesundheitsangebot dar. Medzinische Versorgungszentren könnten auch von gemeinnützigen Trägern oder von Kommunen gegründet werden – was nicht nur im Bereich von Sportverletzungen wegweisenden Charakter bekommen könnte.
Im Rems-Murr-Kreis fehlen aktuell schon 55 Hausarztpraxen
Laut dem gesundheitspolitischen Sprecher der Landtags-FDP, Jochen Haußmann, sind im Rems-Murr-Kreis aktuell 55 Hausarztsitze nicht besetzt, außerdem haben 30 Prozent der kreisweit praktizierenden Mediziner das 60. Lebensjahr überschritten, im Bereich Backnang sogar knapp 50 Prozent. „Das wird die medizinische Versorgungslage in den nächsten Jahren weiter verschärfen“, sagt er. Die Fellbacher Sportklinik sei ein erster Schritt, dem weitere folgen müssten.