Funktional und schick: die neue Halle in Reichenbach Foto: bra

Die Sporthalle am Lützelbach in Reichenbach wurde nun der Öffentlichkeit vorgestellt. Überwachungskameras sollen vor Vandalismus schützen.

Genutzt wird die Halle nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit bereits seit März. Am Samstag war nun die Öffentlichkeit eingeladen, Sporthalle und Mensa zu besichtigen. Es gab Führungen und sportlichen Darbietungen. „Anspruchsvoll, aber nicht protzig“, beschrieb der Architekt Tom-Philipp Zoll des Stuttgarter Büros Zoller das Gebäude vor rund 200 Gästen beim Festakt.

 

Die Fassade ist mit Weißtanne ummantelt. Für die Mauern wurde viel Recyclingbeton verwendet. Es gibt sechs Umkleiden, 150 Zuschauerplätze auf einer kleinen Tribüne, einen Gymnastikraum im Obergeschoss und natürlich eine multifunktionale Sporthalle. Sie dient sowohl dem Vereins- als auch dem Schulsport als Ersatz für die zum Abriss bereitstehende alte Halle nebenan. Die Etagen sind barrierefrei zugänglich.

Überwachungskameras gegen Vandalismus

Dass den Planern sowohl die Ästhetik als auch die Funktionalität wichtig war, wird unter anderem an der Sprossenwand in der Halle deutlich. Sie kann in der Wand versenkt werden. Absichtlich nicht in der Wand versenkt wurden dagegen die zahlreichen Überwachungskameras an den Außenwänden. Sie sind deutlich zu sehen und haben die Bereiche rund um das Gebäude fest im Blick. Das Areal ist schlecht einsehbar. In der Vergangenheit gab es immer wieder massive Probleme mit Vandalismus und Einbrüchen.

Neben der Sporthalle wurde eine neue Mensa in dem Gebäude integriert. Gleich nebenan ist die Grund- und die Realschule. Mit der Ausweitung der Ganztagsschule rückte auch in Reichenbach die Mittagsverpflegung der Kinder und Jugendlichen mehr und mehr in den Fokus. Der Speisesaal mit Holzparkettboden und eigenem Eingang umfasst laut Zoll 244 Quadratmeter.

Ursprünglich hatte es die Idee gegeben, Mensa und Sporthalle in zwei eigenständigen Gebäuden unterzubringen. Aus Kostengründen hat man sich dann aber dafür entscheiden, alles in einem Gebäude zu bauen.

Parkplatz wird zu Festplatz

Ein Schnäppchen ist der Neubau trotzdem nicht. Auf 18,6 Millionen Euro bezifferte Reichenbachs Bürgermeister Bernhard Richter den momentanen Kostenstand. Geplant waren einst 17 Millionen Euro. Während der Bauzeit hatten die Planer unter anderem mit der Insolvenz einer wichtigen Elektrofirma zu kämpfen, was das Projekt rund ein halbes Jahr verzögerte.

Dass für die Fassade nicht mehr die geplante sibirische Lärche verwendet werden konnte, verteuerte das Projekt um rund 600 000 Euro erklärte Richter beim Festakt.

Gebaut wurde außerdem ein kleines Nahwärmenetz. Mit einer neuen Pelletheizung werden die Schulen, die Sporthalle mit Mensa sowie die benachbarte Brühlhalle beheizt. Der Parkplatz vor der Halle kann außerdem zum Festplatz umfunktioniert werden.

Lob von der Ministerin

Für die Realschule lobte die Rektorin Mariela Herzog die gute Zusammenarbeit mit den Planern und Vereinen. Für die Vereine freuten sich die Vorsitzenden René Kuhnle (Radsportverein) und Daniel Baier (TV Reichenbach) über die neuen Möglichkeiten.

Land und Bund fördern das Projekt unter anderem mit 1,8 Millionen Euro aus dem gemeinsamen „Investitionspaket Sportstätten“. Die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi (CDU), betonte während ihrer Rede die Bedeutung des Sporthallenneubaus für das Ehrenamt. „So eine Halle ist auch ein sozialer Treffpunkt“. Mit der Weiterentwicklung des Schulzentrums mache sich Reichenbach fit für die Zukunft.

Die Sporthalle mit Mensa ist nicht das einzige Großprojekt der Gemeinde. Auch die Entwicklung im Sanierungsgebiet Zentrum Nord sei ein positives Beispiel dafür, wie der Wandel im Filstal gestaltet werden könne. Für dessen Aufstockung hatte Razavi einen Scheck über 350 000 Euro dabei.