Extraklasse: Margarita Kolosov ist reif für die Weltmeisterschaften der Juniorinnen. Foto: Eva Herschmann

Margarita Kolosov gewinnt vor heimischer Kulisse am Stützpunkt in Schmiden souverän den Qualifikationswettkampf für die Juniorinnen-Weltmeisterschaften in Moskau.

Schmiden - Am Sonntag lag die Siegerin mit Halsschmerzen im Bett. Tags zuvor hatte Margarita Kolosov alles gegeben und den Qualifikationswettkampf für die ersten Weltmeisterschaften der Juniorinnen vom 19. bis 21. Juli in Moskau gewonnen. Selbstbewusst präsentierte sich die Gymnastin vom SC Potsdam, die seit ziemlich genau zweieinhalb Jahren am Bundesstützpunkt in Schmiden trainiert, am Samstag. Souverän beherrschte die 15-Jährige die Konkurrenz und hat die Fahrkarte für die Premiere der Welttitelkämpfe bereits in der Tasche. Für das mögliche zweite Weltmeisterschaftsticket hat sich Darja Varfolomeev vom TSV Schmiden vor heimischem Publikum empfohlen.

Beim Bankett für die Gymnastinnen und die Delegationen war die DTB-Teamchefin gut gelaunt

„Das Ergebnis hat mich gefreut, aber ganz zufrieden bin ich nicht, denn ich habe einige kleine Fehler zugelassen“, sagte Margarita Kolosov selbstkritisch. Wolfgang Willam, den Sportdirektor des Deutschen Turner-Bunds (DTB), hat sie mit ihren Übungen und Noten – 15,85 mit dem Seil, 18,95 mit dem Ball, 17,15 mit den Keulen und 17,35 mit dem Band – jedenfalls beeindruckt. Bevor der Lenkungsstab in den nächsten Tagen zusammentritt, ist die Entscheidung über ihre Nominierung bereits gefallen. „Es geht nur noch darum, ob Margarita nur drei Geräte turnen und wer als mögliche zweite Gymnastin nach Moskau fahren wird“, sagt Isabell Sawade, die DTB-Teamchefin für Rhythmische Sportgymnastik. Kandidatinnen sind Darja Varfolomeev, die in Schmiden im Mehrkampf den zweiten Platz belegte, und Anna Shenenko (TSV Bayer 04 Leverkusen) als Drittplatzierte mit vier Geräten. Anders als Margarita Kolosov müssen sie allerdings bis nach den deutschen Meisterschaften am 22. und 23. Juni in Nürnberg auf eine Entscheidung warten.

Mit fünf Bällen erlaubte sich die Auswahl vom Bundesstützpunkt in Schmiden einen kleinen Patzer

Beim Bankett für die Gymnastinnen und die Delegationen am Abend im Stadionrestaurant in Schmiden war die DTB-Teamchefin gut gelaunt. Das lag zum Einen an der starken Vorstellung der drei besten Juniorinnen, aber auch am Auftritt der Deutschen beim Drei-Länderkampf der Nationalgruppen. Mit fünf Bällen erlaubte sich die Auswahl vom Bundesstützpunkt in Schmiden einen kleinen Patzer, mit drei Reifen und vier Keulen präsentierte sie sich fehlerfrei. „Ich wollte, dass die Mädchen es genießen, und ich habe das Gefühl, dass der Knoten geplatzt ist“, sagte die Teamchefin zufrieden. Die Gymnastinnen bestätigten die Einschätzung von Isabell Sawade. „Es hat riesig viel Spaß gemacht“, sagte Noemi Peschel, in der Übung mit fünf Bällen im Team.

Die griechischen Gymnastinnen wurden Dritte

Den Mehrkampf der Gruppen gewannen die von den Zuschauern in der gut gefüllten Sporthalle in Schmiden begeistert gefeierten Bulgarinnen mit Noten von 26,80 und 25,79. „Ihre Reifen-Keulen-Übung ist das Beste, was die Gymnastikwelt derzeit zu bieten hat, da sind sich die Fachleute einig“, sagte Isabell Sawade. Dahinter platzierte sich die deutsche Gruppe, die in Bestbesetzung mit Daniela Huber, Nathalie Köhn, Anni Qu, die in der Übung mit Reifen und Keulen antritt, Noemi Peschel, Alexandra Tikhonovich und Viktoria Burjak antrat und mit fünf Bällen 23,15 Punkte bekam, mit Reifen und Keulen gar 24,80 Punkte. Die griechischen Gymnastinnen wurden Dritte.

Beim Schülerinnen-Wettkampf gewann Lada Pusch vom TSV Schmiden in der Juniorinnen-Leistungsklasse der Elfjährigen vor ihrer Trainingsgefährtin Anastasija Harms. Isabell Werner (TSV Bayer 04 Leverkusen), die in Schmiden trainiert, siegte in der Altersklasse 12, Amelia Masalkina kam auf den dritten Platz, Viktorija Meshi, beide vom gastgebenden TSV Schmiden, belegte Rang sieben. „In dieser Altersklasse waren auch einige gute Mädchen von der TSG Söflingen und der TSG Tübingen da. Sechs Gymnastinnen kommen in dieser Woche zu einem Probetag zu uns, dann wird entschieden, ob wir die eine oder andere nach Schmiden holen“, sagte Kathrin Igel, die Stützpunktleiterin.