Mit der Lindenbachhalle (Bild) als Wettkampfort sind die Ringer einverstanden. Untragbar sei die Situation aber in der alten Wolfbuschhalle, sagt der Abteilungsleiter. Foto: Tom Bloch

Die Ringer-Abteilung der Sportgemeinschaft SG klagt, es fehle an Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten.

Weilimdorf - Die Ringer-Abteilung der Sportgemeinschaft (SG) Weilimdorf hat sich mit einem Schreiben an den Bezirksbeirat gewandt, um auf die beengte Sporthallensituation in Weilimdorf aufmerksam zu machen. Die Lokalpolitiker werden gebeten, das Thema auch im kommenden Bürgerhaushalt zu unterstützen.

Zum einen klagen die Ringer über die Wettkampfsituation, vor allem aber über die Trainingsbedingungen. „Wir brauchen mehr Hallenzeiten“, sagt Abteilungsleiter Peter Vogt. In den vergangenen vier Jahren habe sich die Mitgliederzahl bei den Ringern auf mehr als hundert verdoppelt. Vor allem bei den Kindern und Jugendlichen gebe es viele Zugänge. Der erfreuliche Zulauf erschwere allerdings die Trainingsbedingungen. Um eine Bambini-Gruppe neu gründen zu können, habe die Hallenzeit der Erwachsenen gekürzt werden müssen. Die Jugendlichen seien in zwei Gruppen aufgeteilt worden, die aber weiterhin in einer Halle üben würden. „Mitunter sind 60 Personen anwesend, wodurch der Trainingsbetrieb erheblich gestört wird.“

Nicht alle Hallen eignen sich für Ringer

Zurzeit stehen den sportlich sehr erfolgreichen Ringern an zwei Abenden Trainingseinheiten in der alten Wolfbuschhalle zur Verfügung, außerdem freitags anderthalb Stunden im Gymnastikraum der Lindenbachhalle. Dieser Raum ist aber zu klein, um eine Ringermatte voll aufzubauen. Nur Fortgeschrittene könnten unter diesen Umständen trainieren, so Vogt. Andere Hallen gebe es für die Ringer nicht: Die neue Wolfbuschhalle komme nicht in Frage, da dort nirgends die speziellen Ringermatten gelagert werden könnten. Die Sporthalle des Solitude-Gymnasiums sei ausgebucht, das ehemalige Vereinsheim Blick Solitude wird abgerissen.

Erschwerend für die Wettkämpfe sei, dass in den Sommermonaten, „der heißen Phase der Saisonvorbereitung“, die Schulsporthallen geschlossen seien. „Dann müssen wir immer gucken, ob wir irgendwo unterkommen“, klagt Vogt. „Für die Oberligamannschaft ist das ein starker Wettbewerbsnachteil.“ Die Lindenbachhalle sei für die Wettkämpfe in Ordnung, allerdings stehe sie nicht an jedem Heimkampftag zur Verfügung. Einige Kämpfe müssten daher in der alten Wolfbuschhalle ausgetragen werden, „obwohl das untragbar ist“. Die Halle sei viel zu eng, schließlich kämen rund 240 Zuschauer pro Kampf.

Ausbau der Abteilung stockt

Kurzum: „Wir sind mit dem Problem Sporthallennutzung an unser Limit gestoßen“, betont Vogt. Die Ringer-Abteilung könne unter diesen Umständen nicht weiter ausgebaut werden, demnächst müssten Interessenten abgewiesen werden. Vogt und seine Kollegen bitten die Bezirksbeiräte daher um Unterstützung für den Bau einer neuen Sporthalle. Auch ein Raum innerhalb eines im Bezirk gewünschten Bürgerzentrums sei denkbar. Und: „Denken Sie bei der Planung der Bebauungsplanänderung auf dem Gärtnerei Walz-Areal und den Bereich um das Blick Solitude auch an unsere kleine Ringergemeinde.“

Beim Amt für Sport- und Bewegung weiß man nichts von der Raumnot der Weilimdorfer Ringer. „Uns sind aktuell keine Anforderungen bekannt“, sagt der stellvertretende Leiter Dieter Besserer. „Die Ringer kamen nicht auf uns zu, und auch die SGW nicht.“ Er wisse natürlich, dass die Hallensituation im Bezirk generell angespannt sei. Doch mit einer Turn- und Versammlungshalle, zwei Sport-, sechs Turn- und zwei Gymnastikhallen sei Weilimdorf im Verhältnis zu anderen Bezirken und der Gesamtstadt durchschnittlich ausgestattet. „In anderen Bezirken haben wir ein deutlicheres Defizit“, sagt Besserer. Er betont, dass die Hallen vor Ort fast vollständig von Weilimdorfer Sportvereinen genutzt würden. „Wir sind immer bemüht, die Trainingszeiten optimal auszunutzen“, betont er. Gerne könne geprüft werden, ob durch Verschiebungen die Situation für die Ringer verbessert werden könne.

Neue Sporthalle als Wunsch im Bürgerhaushalt

Was den Wunsch nach einer neuen Sporthalle betrifft, hält sich Besserer bedeckt. „Wir müssen die Gesamtabdeckung im Blick haben“, sagt er. Teilweise seien die Planungen andernorts schon weiter fortgeschritten. Dennoch befürworte er es, dass das Anliegen in den Bürgerhaushalt eingebracht werden soll. Von der Idee, das brachliegende Walz-Gelände für Sportnutzung zu gewinnen, ist Besserer angetan, wenngleich er weiß, dass der Flächennutzungsplan hierfür modifiziert werden müsste. „Aber das wäre für den Stadtbezirk sehr überlegenswert.“