Am Samstag haben sich 135 Mitglieder der Sportfreunde Schwaikheim für das vereinseigene Stickeralbum ablichten lassen. Foto: Jan Potente

Die Sportfreunde Schwaikheim lassen ein Sammelalbum mit Bildern ihrer Mitglieder erstellen. Am 26. November soll die Aktion beginnen, Tauschtage sind geplant. Der Verein hofft, dass auch Außenstehende ins Sammelfieber kommen.

Schwaikheim - Einmal ein Stickerstar sein. Gesammelt, getauscht und schließlich eingeklebt werden. Was sonst nur den Großen des Fußballs, was Schweini, Neuer oder Ronaldo vorbehalten ist, das dürfen bald auch die Schwaikheimer Handballer erleben. Denn die Sportfreunde werden in Kooperation mit dem Berliner Unternehmen Stickerstars und dem örtlichen Edeka-Markt Härdter ein eigenes Sammelalbum herstellen lassen. Das Projekt wurde von einem ehemaligen Vorstand an den Verein herangetragen, „und wir fanden das eine tolle Idee“, sagt Sarah Knödler, die bei den Sportfreunden für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist.

Auch die Vereinsmitglieder können sich besser kennenlernen

Erst im Sommer, vor und während der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich, war wieder zu beobachten, mit welcher Leidenschaft Fans Sticker kaufen und Alben füllen. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es sogar eine noch größere Begeisterung gibt, sich und seine eigene Mannschaft beziehungsweise seinen Verein zu sammeln“, sagt Bob Brandt von der Firma Stickerstars.

Auch Sarah Knödler ist sich sicher, dass die Aktion ein Erfolg wird: „Bei kleinen Jungs kommt das total gut an – und auch die großen Jungs sammeln gerne“, sagt Knödler. Für die Sportfreunde hat ein eigenes Sammelalbum gleich mehrere Vorteile. „Das ist eine Möglichkeit, mal etwas ganz anderes zu machen“, sagt Knödler. Zudem könnten sich die verschiedenen Mannschaften, könnten sich Jugend und Aktive besser kennenlernen. Immerhin haben die Sportfreunde 800 Mitglieder, „und da tauchen manchmal Namen im Spielbericht auf, die man vielleicht nicht kennt. In Zukunft kann man dann im Stickeralbum nachschauen“, sagt Knödler. Der Verein sieht die Aktion aber auch als Chance, sich bekannter zu machen. „Unsere ersten Mannschaften spielen hochklassig Handball. Durch den regen Austausch lernen uns vielleicht noch mehr Schwaikheimer kennen“, sagt Knödler.

500 Alben sind erst einmal eingeplant

Am vergangenen Samstag haben sich beim ersten Shooting 135 zukünftige Stickerstars von dem Schwaikheimer Fotografen Tilo Schmid ablichten lassen, am kommenden Samstag sollen es noch einmal so viele sein. Fotografiert werden alle von der E-Jugend aufwärts, die damit einverstanden sind – die Aktion basiert auf Freiwilligkeit. „Bei der älteren Generation ist schon etwas Skepsis vorhanden, da werden vermutlich eher Mannschaftsbilder gemacht“, sagt Knödler.

Am 26. November soll die Sammelaktion mit einer großen Kick-Off-Veranstaltung eingeläutet werden. 500 Alben werden erst einmal zur Verfügung gestellt, „wir können aber auch nachordern“. Das Starterset mit Album und vier Sticker-Päckchen ist dann für vier Euro zu haben, alle weiteren Päckchen gibt es für 80 Cent. „Wir möchten dann auch einige Tauschtage organisieren, gerade an den Heimspielen“, erläutert Knödler. Auf zehn Wochen ist die Aktion angelegt. Die Sportfreunde hoffen, dass möglichst viele Schwaikheimer in dieser Zeit ins Sammelfieber geraten. Das könnte gut sein: „Es ist wirklich oft so, dass auch Außenstehende Lust bekommen, die Sticker zu sammeln“, sagt Bob Brandt.

Eine Chance auch für kleine Vereine

Idee
Vor drei Jahren hatte ein Berliner Unternehmen die Idee, kleinen Vereinen zum eigenen Sammelalbum zu verhelfen. Mittlerweile haben 160 Vereine aus Deutschland mitgemacht. Aus der Region sind bereits Mitglieder des TSV Neuhausen-Fildern (Kreis Esslingen) und der HSG Böblingen-Sindelfingen Stickerstars.

Umsetzung
Die Firma Stickerstars übernimmt das Projektmanagement – von der Suche eines Fotografen bis zur Erstellung der Sticker, des individuellen Albums und der Werbematerialien. Die Vereine sollten zwischen 300 und 600 aktive Spieler und vor allem einen lokalen Supermarkt als Sponsor liefern.

Finanzierung
Die Stickerstars und der Supermarkt finanzieren das Projekt vor. Der Supermarkt profitiert von der Werbung und ist exklusive Verkaufsstelle. Der Verein muss nichts zahlen, ist aber anteilig am Verkauf der Sticker beteiligt. Durch Sponsoren im Album können weitere Einnahmen erzielt werden.