197 Rennen, 38 Vereine und sommerliche Bedingungen: Die 57. Marbacher Ruderregatta bot sportliche Höhepunkte, spannende Duelle und beste Laune am Neckarufer.
Am vergangenen Wochenende fand in Marbach am Neckar die bereits 57. Auflage der traditionellen Ruderregatta statt – und sie lockte erneut zahlreiche Sportlerinnen, Sportler und Zuschauerinnen und Zuschauer an das idyllische Neckarufer. Zwei Tage lang herrschte dort sportlicher Wettkampfbetrieb, dazu kam eine festliche Stimmung, die die Veranstaltung einmal mehr zu einem Höhepunkt im Kalender des regionalen Rudersports machte.
Mit insgesamt 213 ausgeschriebenen Rennen und 624 Einzelmeldungen konnte die Regatta zwar nicht ganz an die Rekordzahlen des Vorjahres anknüpfen. Grund dafür war vor allem der frühe Termin kurz nach den Sommerferien, an dem viele Aktive aus den Gastvereinen noch nicht wieder vollständig in den Trainingsalltag zurückgefunden hatten. Doch der etwas geringere Umfang tat der Begeisterung keinen Abbruch: Sowohl unter den Ruderinnen und Ruderern als auch beim Publikum war die Stimmung durchweg positiv.
Insgesamt gingen 38 Vereine an den Start, darunter auch zwei Teams aus der Schweiz. Von den 213 ausgeschriebenen Wettbewerben wurden am Ende 197 tatsächlich durchgeführt – eine Quote, über die sich die Organisatoren sehr freuten.
Corporate Rennen sind Highlight
Ein besonderes Highlight im Regattaprogramm war erneut das Corporate-Rennen. Hier haben Firmenmannschaften aus der Region die Gelegenheit, ihr Können im Ruderboot unter Beweis zu stellen. In sechs vorbereitenden Trainingseinheiten erlernten die Teilnehmenden entweder die Grundlagen oder verfeinerten ihre Technik, bevor sie schließlich im Corporate-Vierer um den begehrten Wanderpokal antraten.
Der Sieg ging in diesem Jahr an das Team Kanzlei Buchert & Friends mit Christoph Buchert, Janus Baldermann, Christian Kümmling und Marcel Rehberger. Steuermann Wilhelm Blumendeller führte die Mannschaft zum ersten Platz. Auf Rang 2 landete das Team Poseidon SV Spanntreff e.V. / Hainbuch GmbH, während sich das Team Ruderlos glücklich von der EgeTrans Internationale Spedition GmbH mit dem dritten Platz zufriedengeben musste.
Auch die Fortgeschrittenen trugen ihren Wettbewerb aus. Dort setzte sich das Team Die Überholer (SV Spanntreff e.V. / Hainbuch GmbH) souverän durch. Steuerfrau und MRV-Ausbilderin Claudia Gerbershagen koordinierte die Mannschaft, bestehend aus Sandra Bisogno, Luigi Pucciarelli, Jens Unglaub und Thomas Schäfer, die sich am Ende verdient den 1. Platz sicherten.
Beliebtes Rennen für Nachwuchs
Traditionell sorgt auch der Würfelachter für Spannung und Begeisterung. Hierbei stellen die Vereine ihre Juniorinnen und Junioren in gemischten Achter-Mannschaften zusammen. Für viele Nachwuchsruderer ist dieses Rennen die erste Gelegenheit, überhaupt einmal in einem Achter zu starten – eine Erfahrung, die bei den Jugendlichen entsprechend hoch im Kurs steht. „Deswegen wollte ich unbedingt in Marbach starten. Zuhause bekommen wir keinen Juniorenachter zustande“, berichtete ein Jugendlicher, der sich in diesem Jahr besonders auf die Teilnahme freute.
Im sportlichen Fokus der Regatta standen jedoch die Rennen der leistungsorientierten Ruderer. Den Männer-Achter am Sonntag gewann eine hochrangig besetzte Renngemeinschaft um Jannik Metzger (Marbacher RV) mit Ruderkollegen vom Bundesstützpunkt in Dortmund und Vereinskameraden. Das Team, bestehend aus Athleten des Marbacher RV, des Stuttgart-Cannstatter RC, des Ulmer RC Donau und des Karlsruher RV Wiking, zeigte eine beeindruckende Teamleistung und sicherte sich den Sieg.
Neben dem sportlichen Geschehen rückten auch die Siegerehrungen immer wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Am Sonntagvormittag nahm Marbachs Bürgermeister Jan Trost mehrere Ehrungen persönlich vor und betonte in seiner Ansprache die große Bedeutung der Ruderregatta für die Stadt.
Auch der neu gewählte CDU-Generalsekretär Tobias Vogt zeigte sich im Anschluss beeindruckt – insbesondere von der großen Zahl ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer, ohne die eine Veranstaltung dieser Größenordnung nicht möglich wäre. „Die Vereine sind ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft“, betonte Vogt im Gespräch mit Regattasprecher David Keefer.
Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Bei sommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein kamen sowohl Sportler als auch Zuschauer in den Genuss eines perfekten Regattawochenendes.