Schwimmen bietet vielfältige Möglichkeiten: Der SV Ludwigsburg und der TV Nellingen zeigen sich besonders einfallsreich. Foto: Baumann

Der Schwimmverband Württemberg (SVW) hat mit dem Projekt „Wir schwimmen gemeinsam – Modelle zur Inklusion im Schwimmsport“ einen Nachhaltigkeitspreis gewonnen. Dieser ist mit 13 000 Euro dotiert.

Stuttgart - Franziska Aberle freut sich schon jetzt auf den Sommer 2016, wenn das Projekt „Wir schwimmen gemeinsam“ des Schwimmverbandes Württemberg (SVW) seinen vorerst spannenden Abschluss finden wird. Bei einem Inklusionswettkampf in Nellingen werden gesunde Kinder und Kinder mit Handicap gemeinsam gegeneinander antreten und nach einem eigens entwickelten Programm bewertet. Sozusagen ein Wettkampf ohne Grenzen. Es ist der dritte Baustein eines spannenden Modells, das der SVW bei der Ausschreibung zum Nachhaltigkeitspreis für Sportfachverbände eingereicht und damit ein Preisgeld von 13 000 Euro gewonnen hat.

Der Ansatz in Nellingen ist ein inklusives Angebot

Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Inklusion von Behinderten und der Integration von benachteiligten Kindern und Jugendlichen in den Schwimmsport. „Wir wollen Kindern und Jugendlichen eine selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe an Sportkursen ermöglichen“, sagt Franziska Aberle, Referentin für Leistungssport. Kooperationspartner sind der Württembergische Behinderten- und Rehabilitationssportverband (WBRS) und die Schwimmvereine SV Ludwigsburg und TV Nellingen. In Ludwigsburg geht es im Modellschwerpunkt darum, Kinder erst einmal zum Schwimmen zu bringen, der Ansatz in Nellingen ist ein inklusives Angebot, bei dem sich Kinder verbessern und auch auf die Teilnahme an Wettkämpfen vorbereitet werden sollen. Aberle rechnet damit, dass alle Teilnehmer von diesem Experiment profitieren werden. „Es ist ein doppelter Effekt: Die Kinder mit Handicap finden das toll, andererseits lernen auch die anderen in der Gruppe sehr viel dabei “, sagt die 29-Jährige.

Der Hauptpreis ist mit 15 000 Euro dotiert

Insgesamt hatten sich 19 Sportfachverbände um den Nachhaltigkeitspreis für Sportfachverbände beworben, der vom Landessportverband Baden-Württemberg (LSVBW) und vom Landesministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehen wurde. „Ich wünsche den Fachverbänden und deren Vereinen weiter viel Erfolg bei der Umsetzung und Inspiration für neue Ideen“, sagt Helmfried Meinel, Amtschef des Umweltministeriums. Der mit 15 000 Euro dotierte Hauptpreis ging an den Badischen Leichtathletik-Verband, der Badische Turner-Bund, der Schwimmverband Württemberg und der Handballverband Württemberg folgen auf Platz zwei. Insgesamt wurde ein Preisgeld von 90 000 Euro ausgeschüttet. „Diesen Preis gibt es in der Form in keinem anderen Bundesland. Die Fachverbände haben ambitionierte und qualitativ wertvolle Projekte eingereicht, die sie in den nächsten zwei Jahren umsetzen werden“, sagt LSV-Präsident Dieter Schmidt-Volkmar zu der Entscheidung der fünfköpfigen Jury.

Der Schwimmverband Württemberg wird das Preisgeld nach Bedarf an die Vereine verteilen, aber auch die Fortbildung von Trainern finanzieren. Man setzt auch darauf, dass das Projekt ein Anstoß sein wird und auch nach 2016 weitergeführt wird. „Andere Vereine können sich den SV Ludwigsburg und den TV Nellingen als Vorbild nehmen“, sagt Franziska Aberle.