Susanne Eisenmann (Bildmitte) freut sich zusammen mit den Bambini-Kickern über den neuen Kunstrasenplatz. Foto: Bernd Zeyer

Der neue Kunstrasenplatz der Bezirkssportanlage auf der Schlotwiese ist eingeweiht worden. „Echt cool, das ist ja noch weicher als der Teppichboden in unserem Wohnzimmer“, sagte einer der Bambini-Kicker bei der Eröffnung.

Zuffenhausen - Trotz Regen und Wind herrschte am Montagmittag eitel Sonnenschein auf der Schlotwiese. Dort hat Susanne Eisenmann, die Bürgermeisterin für Kultur, Bildung und Sport, den neuen Kunstrasenplatz auf der städtischen Bezirkssportanlage offiziell eingeweiht. Anschließend lieferten sich Jugendmannschaften des TV 89 Zuffenhausen und des SSV Zuffenhausen ein kleines Eröffnungsmatch.

„Echt cool, das ist ja noch weicher als der Teppichboden in unserem Wohnzimmer“, sagte einer der Bambini-Kicker und strich mit seinem Kickstiefel vorsichtig über den neuen Kunstrasen. In der Tat ist die Verbesserung schon auf den ersten Blick sichtbar: Wo sich die Spieler früher auf dem alten Tennenplatz schmerzhafte Abschürfungen zuzogen, der Ball auf „Maulwurfshügeln“ gerne mal versprang und sich der Belag bei Regen in einen Schlammbrei verwandelte, da kann von nun an sorgenfrei gekickt werden. Und zwar auch bei Dunkelheit, denn die Flutlichtanlage ist ebenfalls erneuert worden.

„Wir müssen noch viele Tennenplätze umwandeln“

Insgesamt 680 000 Euro sind in das Projekt gesteckt worden, 80 000 Euro davon hat das Land bezahlt, den Löwenanteil der Kosten trägt die Stadt. Jeder Cent davon, das betonte Eisenmann, sei gut angelegtes Geld. Vor allem für Kinder und Jugendliche würden sich die Trainingsmöglichkeiten ungemein verbessern. Sportanlagen seien für die Stadt ein zentrales Thema, das dort hineingesteckte Geld sei eine Investition in die Zukunft. Was den Platz auf der Schlotwiese angehe, so gebe es nun optimale Grundlagen, von denen sowohl Vereine, aber auch alle anderen Fußballer profitieren könnten.

Fred-Jürgen Stradinger, der Präsident des Sportkreises Stuttgart, bezeichnete den Umbau des Platzes als einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Nach wie vor gebe es im Sportkreis aber noch zahlreiche Plätze, bei denen die Bedingungen nicht stimmen würden. „Wir müssen noch viele Tennenplätze umwandeln. Die Sanierungswelle rollt“, sagte Stradinger. Sport sei das wichtigste Element für soziales Lernen. Und Fußball sei eine Sportart, bei der es zumindest anfangs nicht so sehr auf die Sprache ankomme, also auch Kicker aus verschiedenen Ländern miteinander spielen könnten. „Ich bin sehr dankbar für die neue Anlage“, sagte Stradinger. Er erläuterte, dass Vereine ein Herzstück der Gesellschaft seien und ohne die ehrenamtlichen Helfer ein großes Loch im Gemeinwesen klaffen würde.

Auch Harald Müller, der Vorsitzende des Bezirks Stuttgart im Württembergischen Fußballverband, war voll des Lobes für die neue Bezirkssportanlage. Müller ging auf die Geschichte der Schlotwiese ein, auf der früher ein Flüchtlingslager gestanden habe. Die letzten Baracken seien 1967 abgerissen worden.

Im Laufe der Zeit hätten dort so bekannte Zuffenhäuser Fußballer wie Robert Schlienz, der bislang einzige einarmige deutsche Nationalspieler, oder auch Horst Köppel gegen den Ball getreten. „Wenn sie uns heute sehen könnten, dann würden sie uns bestimmt viel Erfolg wünschen“, sagte Müller.