Bedrohte Vielfalt: Sportunterricht in der Schule Kein Bock auf Turnen? Die Vielfalt im Sportunterricht Foto: Patricia Sigerist

Er hat über viele Jahre selbst Lehrer ausgebildet, jetzt schlägt Heinz Janalik Alarm und kritisiert die „Schmalspurausbildung“ der Sportlehrer im Land. „Sie geben ihre Defizite an die Schüler weiter“, sagt der Präsident des Nordbadischen Sportbunds.

Herr Janalik, wie haben Sie den Sport in der Schule erlebt?
Sportunterricht gehörte zu meinen Lieblingsfächern. Nicht zuletzt deshalb, weil wir einen Sportlehrer namens Schäfer hatten, der 1936 für die Olympischen Spiele in Berlin als Zehnkämpfer nominiert worden war.
War er dann auch am Start?
Leider nein, er hatte sich wohl kurz zuvor verletzt.
Ihm machten die Schüler wahrscheinlich so schnell nichts vor?
Das stimmt. Er war nicht nur Leichtathlet, er war auch ein sehr guter Ballsportler und Skispringer. Der konnte eigentlich alles.
War er auch ein guter Pädagoge?
Er war eine Persönlichkeit, die mich sehr beeindruckt hat. Er war sicher ein Impuls dafür, dass ich später dann auch Sport studiert habe.
Er hatte als Lehrer wohl den Vorteil, die meisten Sportarten selbst sehr gut zu beherrschen. Gerade daran hapert es heutzutage ja bisweilen.
Die damaligen Generationen von Sportlehrern kamen mit eigenem sportlichem Erleben und mit einer breiten Ausbildung durch die Lehrer-Ausbildungsstätten in die Schulen. Die waren in der Praxis alle überragend. Und in den meisten Fällen waren es auch starke Persönlichkeiten. Sie verlangten Disziplin, hatten aber auch Verständnis für uns junge Leute.