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"Wie man ,Uhnohme' richtig schreibt, weiß ich nicht", bemerkt Marlies Fessler.  

"Wie man ,Uhnohme' richtig schreibt, weiß ich nicht", bemerkt Leserin Marlies Fessler. Gemeint sind Spitznamen, "die man in Lomersheim noch in den sechziger Jahren vielen Leuten gab. Der eine hieß ,des Dapferle', weil er es immer eilig hatte. Ein anderer wurde ,Dr Dreiarmige' genannt, weil er in der einen Hand immer eine Zigarette und in der anderen stets eine Tasse Kaffee hielt - gleichzeitig gelang es ihm auch noch etwas zu arbeiten. Wieder ein anderer wurde nach der Runkelrübe ,Angersche' genannt, weil er bereits in jungen Jahren fast kahlköpfig war. Einen anderen Kollegen nannte man ,Fahrrädle'; er war immer mit einem klapprigen Fahrrad unterwegs. Und der ,Dole' war einfach die Verkleinerungsform von Otto - vermutlich hatte ihn seine Mutter früher als Kind schon so gerufen, und die Bezeichnung wurde er auch als Erwachsener nicht los." Frau Fessler schließt ihren Brief mit einem Kinderreim ihrer Tante Kathrene: "Im Herbst, wenn geschlachtet wurde, lungerten die Kinder des Ortes um den Bauernhof herum und bettelten:

,Wurschtzipfele raus
un a Leckle Kraut.
Do sitz i uffm kalta Stoi,
gennt mer ebbes, no gehn i hoim."'

Leserin Christa Dietz aus Ötisheim ergänzt eine Anekdote vom 2. November, die vom Vollmond über Stuttgart handelte, den eine etwas einfältige Besucherin vom Lande als Besonderheit der Landeshauptstadt betrachtete. Frau Dietz erinnert sich an einen ähnlichen Spruch ihres Großvater: "Er sprach von einem Fräulein, das von ,dr Alb ra' kam: ,Au, hend ihr en graußa Mau - oser isch bloß so en Scherba!"'

Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Leser Werner Schnerring: "Wenn früher jemand keine Arbeit richtig hinbekommen hat, sprich wenn alles, was er angefangen hat, in keinem ordentlichen Ergebnis endete, dann sagte man gerne: ,Des isch a Kerle, wie drei Häuser a Stadt.' Damit wollte man sagen, dass ebenso wie drei Häuser nicht zu einer Stadt taugen auch seine Arbeit nichts taugt."

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