Spinnmilben befallen bevorzugt geschwächte Pflanzen und rauben diesen wichtige Nährstoffe. Infolge können die Pflanzen absterben. Wie man Spinnmilben erkennen und bekämpfen kann.
Einer Pflanze im Garten, im Gewächshaus oder in der Wohnung geht es schlecht, die Blätter verfärben sich oder sterben ab? In einem solchen Fall gilt es, die Pflanze schnellstmöglich auf Schädlinge zu untersuchen. Auch Spinnmilben können die Ursache für das Absterben einer Pflanze sein. Doch wie findet man heraus, ob die Pflanze von Spinnmilben befallen ist, und wie wird man die lästigen Schädlinge wieder los?
Spinnmilben erkennen: Welches Schadbild deutet auf Spinnmilben hin?
Spinnmilben siedeln sich in der Regel an den Blattunterseiten der Pflanzen an. Geschädigt wird die Pflanze, indem die Schädlinge die Blattzellen anstechen und die Nährstoffe heraussaugen. Die Tiere selbst lassen sich aufgrund ihrer geringen Körpergröße von etwa 0,25 bis 0,5 Millimetern kaum mit dem bloßen Auge erkennen. Doch woran merkt man, ob eine Pflanze von Spinnmilben befallen ist? Das erkennt man in der Regel zuerst an ihren Gespinsten, die an Spinnennetze erinnern, denen die Schädlinge auch ihren Namen verdanken. Auf den Blättern bilden sich außerdem viele kleine, helle Punkte ab. Später rollen sich die Blätter ein, vergilben, vertrocknen und sterben in der Regel ab.
Wer sich auf die Suche nach Schädlingen begibt, kann eine Lupe zur Hand nehmen und einen Wasserzerstäuber parat halten. Denn besprüht man die Pflanze mit einem feinen Wassernebel, werden die feinen Gespinste der Spinnmilben schnell sichtbar. An Nadelbäumen erkennt man die Nadelholzspinnmilbe an ihren größeren Gespinsten an den Nadeln sowie deren graugrüner Verfärbung.
Woher kommen Spinnmilben plötzlich?
In der Regel treten Spinnmilben bei trockenem und warmem Wetter auf. Sie siedeln sich sowohl im Garten als auch auf Zimmerpflanzen an und vermehren sich sehr schnell. Zimmerpflanzen sind vor allem im Winter, bei warmer Heizungsluft, ein beliebtes Ziel der Spinnentiere.
Wie kann man Spinnmilben vorbeugen?
Wer einem Befall durch Spinnmilben vorbeugen möchte, sollte sein Gewächshaus gründlich lüften. Rankhilfen und Stangen sollten gründlich gereinigt werden, denn hier verstecken sich die Schädlinge gerne über den Winter. Eine gesunde Pflanze ist weniger anfällig für Schädlinge. Das Gewebe lässt sich durch eine kaliumreiche Düngung stärken, was es widerstandsfähiger macht. Stickstoffreiche Dünger hingegen lassen das Gewebe weich werden, wodurch die Pflanzen anfälliger für Spinnmilben werden.
Wer seine Obstbäume präventiv vor Spinnmilben schützen möchte, entfernt lose Borkenstücke und streicht den Stamm des Baumes im Herbst mit einem Baumanstrich. Das schützt den Baum nicht nur vor Kälte und Frost, sondern auch vor überwinternden Spinnmilben.
Natürliche Feinde der Spinnmilben können im Garten gefördert werden und helfen bei der Bekämpfung der Schädlinge. Zu diesen natürlichen Gegenspielern gehören:
- Marienkäfer
- Laufkäfer
- Florfliegen
- Raubwanzen
Im Garten kann natürlicher Mulch oder auch Humus ausgebracht werden, um den Boden mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen und ihn länger feucht zu halten.
Wie man Spinnmilben bekämpfen kann
Robuste Pflanzen, die von Spinnmilben befallen sind, können mit einem kräftigen Wasserstrahl abgebraust werden. Zimmerpflanzen kann man dazu einfach in die Dusche stellen. In regelmäßigen Abständen sollte die befallene Pflanze nun alle paar Tage abgeduscht werden. Topfpflanzen kann man außerdem in durchsichtige Folien einpacken. Unter der Folie entsteht eine hohe Luftfeuchtigkeit, der die Spinnmilben innerhalb einer Woche nicht standhalten.
Reicht die regelmäßige Dusche nicht aus, empfiehlt sich der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln mit natürlichen Wirkstoffen. Die Pflanze wird gleichmäßig von allen Seiten eingesprüht – hierbei dürfen die Blattunterseiten nicht vergessen werden. Nach einigen Tagen muss diese Prozedur nochmals wiederholt werden. Wer einen weiteren Befall der Pflanze eindämmen möchte, kann die Blattunterseite regelmäßig feucht besprühen, denn Spinnmilben meiden Feuchtigkeit.
Lassen sich die Schädlinge so nicht beseitigen, kann man zur Schere greifen. Befallene Blätter können entfernt und entsorgt werden.
Hausmittel gegen Spinnmilben
Ein bewährtes Hausmittel ist der Einsatz von Raubmilben gegen Spinnmilben. Im Garten, in Innenräumen und im Gewächshaus können die Nützlinge der Arten Phytoseiulus persimilis, Amblyseius californicus und Amblyseius andersonii gegen den lästigen Schädling eingesetzt werden. Denn Raubmilben ernähren sich von den Spinnmilben, ganz gleich, in welchem Stadium sich diese befinden. Damit diese Form der Schädlingsbekämpfung funktioniert, muss ein Klima herrschen, das für Raubmilben geeignet ist: ideal sind 25 Grad und 75 Prozent Luftfeuchtigkeit. Bei Nahrungsmangel fressen sich die Tiere selbst, weshalb ein Einsatz ab Erkennungszeichen eines ersten Spinnmilbenbefalls empfohlen wird. Die Nützlinge bekommt man als loses Streumaterial oder in Tüten zum Aufhängen.
Ein weiterer Nützling gegen Spinnmilben ist die Gallmückenart Feltiella acarisuga. Diese unauffälligen Mücken fressen Spinnmilben und legen ihre Eier in die Nester der Spinnmilben. Diese Nützlinge benötigen ein Klima von etwa 20 Grad und rund 80 Prozent Luftfeuchtigkeit.
Auch die Florfliegenlarve soll effektiv gegen Blattläuse und Spinnmilben helfen.
Vom Einsatz von Spiritus oder Spülmittel gegen Spinnmilben sollten Pflanzenliebhaber absehen, denn diese Hausmittel können der ohnehin geschwächten Pflanze schaden.