Zwei Mal Sandmännchen: aus dem Ost-Fernsehen (links) und von der ARD. Foto: Gottfried Stoppel

Zum Jubiläum der Partnerschaft mit Meißen wirft das Fellbacher Stadtmuseum einen Blick in die Kinderzimmer der DDR und der BRD. Gegensätze, aber auch viele Berührungspunkte kommen dabei zum Vorschein.

Fellbach - D
ie Jubiläumsfeiern zum 30-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Fellbach und Meißen nähern sich dem Ende. Quasi zum Abschluss präsentiert das Stadtmuseum in Fellbach von Donnerstag, 30. November, an charakteristisches Spielzeug aus den Kinderzimmern beider Städte und Staaten.

Im Fokus steht dabei die Ära der 60er- und 70er Jahre in Ost- und Westdeutschland. Eröffnet wird die Sonderschau um 19 Uhr im Foyer des Stadtmuseums von Museumsleiterin Ursula Teutrine. Gitarrenklänge und Flötentöne steuern Uwe Schlotterbeck und Denise Hartmann vom Papiertheater „Die Pappenspieler“ bei. Gebackene Köstlichkeiten bietet der Verein Kreativ Handeln.

Kindheitslieblinge von Ost und West

Die Ausstellung erörtert Spieltraditionen und deren Veränderungen aufgrund der unterschiedlichen politischen Systeme. Wie haben Kinder hier wie dort gespielt und wie wurde Kindheit definiert? Gab es Unterschiede aufgrund der verschiedenen politischen Systeme? Auf welche Rollen wurden die Kinder durch das Spiel jeweils hingeführt. Die Ausstellung möchte typische Gegensätze oder überraschende Berührungspunkte des Kinderspielzeugs aus Schwaben wie aus Sachsen dokumentieren.

Das Stadtmuseum Meißen stellt hierfür ausgewählte Leihgaben zur Verfügung, die in der Sonderschau ihren Platz neben Spielsachen aus Fellbacher Haushalten finden. Auch Privatleute, Ladenbesitzer und Erzieher aus Fellbach haben eigene Spielsachen überlassen, welche die Jahre in besonderer Weise kennzeichnen. Zum Vorschein kommen Kindheitslieblinge von Ost und West – manchmal in typischen Gegensätzen oder aber mit überraschenden Berührungspunkten.

Umfangreiches Begleitprogramm

Auch das Begleitprogramm bietet manch’ spannenden Abend. So gibt Jürgenb Gorenflo am Mittwoch, 31. Januar, einen Überblick über den Alltag in der Deutschen Demokratischen Republik. Der Referent ist Mitarbeiter des DDR-Museums in Pforzheim und spricht zu den wichtigen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Ostdeutschland. Groenflo beleuchtet die Ideologien und das damit verbundene Selbstverständnis der Menschen in der DDR und ihren Alltag.

Außerdem sind an den ersten Sonntagen im Monat noch Führungen mit Café im Foyer vorgesehen. Am 3. Dezember geht es um „Weltpaket, Tannenbaumfest und Zündholzschachtel“. Uwe Schlottenmüller vom Papiertheater „Die Pappenspieler“ gibt dabei Antworten auf die Frage: „Was steckt hinter diesen Objekten“. Weitere Sonntagsführungen folgen am 7. Januar, 4. Februar und 4. März.Die Führungen kosten für Erwachsene 5 Euro, für Kinder 1 Euro. Der Eintritt in das Fellbacher Stadtmuseum ist frei.

Die Vernissage im Stadtmuseum Fellbach, Hintere Straße 26, beginnt am Donnerstag, 30. November, um 19 Uhr. Bis zum Ende am 4. März 2018 begleitet ein breit gefächertes Rahmenprogramm aus Themenführungen, Vorträgen und museumspädagogischem Programm die Schau. Das Haus ist täglich, außer montags, von 14 bis 18 Uhr geöffnet.